Eine kleine Geschichte zu der Entstehung meines Buches

Ich arbeitete in einer Fabrik, in der Tiefkühltorten, Pizzen und Baguettes hergestellt wurden. Unsere Auftragslage vor etwa 10 Jahren war gemischt, deshalb wurden uns Arbeiterfrauen des öfteren "unfreiwillige" Urlaubstage eingeräumt. Die sogenannte Kurzarbeit hat uns erwischt.

Während dieser Zeit lief auf PRO7 die Serie "Die Waltons", und das zu ziemlich unchristlicher Zeit...nämlich schon morgens um irgendwas mit 7.00 Uhr. Anfangs war es eigentlich eher Zufall, das ich mir die Serie ansah, weil ich durch den Schichtdienst meinen "inneren Wecker" nicht so einfach ausschalten konnte und schon immer recht früh aufwachte. Zwei.. Drei mal gesehen und gefangen... Ich kannte "Sie" aus meiner Kindheit,habe aber die Handlungen nicht mehr in Erinnerung. Ist ja nun auch schon gut 30 Jahre her.

Heute kenne ich sie um so besser. Also wie gesagt, ich sah die Sendung ein paar mal und konnte nicht mehr aufhören. An meinen freien Tagen stellte ich mir tatsächlich den Wecker, um ja die nächste Folge nicht zu verpassen . Ich stand so zeitig auf, das ich mir noch ganz in Ruhe einen Kaffee kochen konnte. Ich öffnete das Fenster, lauschte dem Vogelgezwitscher,stellte mir dabei vor, ich wäre in Waltons Mountain, genoß den Kaffee und die Vorfreude auf die nächsten 35 Minuten. Wenn dann im Hintergrund die Startmelodie erklang, war ich für nichts und niemanden mehr zu sprechen. Und wenn ich es nicht schaffen konnte, sie anzusehen, nahm ich sie NATÜRLICH auf Video auf. Was mich "gefangen" hat, war die Harmonie, die Landschaft, das Haus, das friedliche Miteinander...

Fremde wurden mit offenen Armen aufgenommen,jeder war für jeden da und trotzdem war alles doch realistisch. Man hatte Geldsorgen, Sorgen um die Kinder, Krankheiten ,Mißerfloge... Irgendwann waren die Serien "alle", was mich richtig traurig machte. Aber ich konnte ja zum Glück die aufgenommenen Serien immer und immer wieder ansehen.

Eines Tages fragte mich ein Kollege, ob ich Interesse an einer Schreibmaschine hätte. "Ist zwar nicht mehr die Neueste, aber funktioniert noch. "Sagte er mir. Es war eine Maschine aus den 40er Jahren. In Olivgrün und super gut in Schuß. Ich dachte sofort, das sie so aussieht wie die, auf der John Boy schrieb. Erin kaufte sie und arbeitete dafür in der Wirtschaftschule als Bürogehilfin. Ich kaufte meinem Kollegen die Maschine sofort ab und sah mich in Gedanken schon daran schreiben...

Die Serie "Der Wettbewerb" hatte ich grad am vorigen Tag gesehen und die Geschichte sollte es auch sein, die ich mit meiner neuesten "Eroberung" zu Papier bringen wollte. Ich schrieb und schrieb, so daß bald die Geschichte vollständig war. Und auch die zweite und auch die dritte brachte ich fertig. Nach ein paar Jahren fragte ich mich, ob die Serie nicht mal wieder im TV läuft, denn ich hatte ja nicht alle aufgenommen. Ich schrieb sogar einen Brief an PRO7 und bat um Auskunft.

Letztes Jahr wurde die Serie noch einmal gesendet, aber da ich ja schon lange die DVD Serien bestellen kann, bin ich nicht mehr so "gierig" darauf, sie im TV zu sehen. Außerdem fehlt doch die Zeit, da ich seit 3 Jahren selbstständig bin, seit 7 Jahren eine Tochter habe und seit über 4 Jahren mit meinem Freund zusammen lebe, der auch den Stein ins Rollen gebracht hat, indem er mir meine aufgeschriebenen Geschichten heimlich "entwendet", komplett auf PC abgeschrieben ,auf DIN A5 gedruckt und zu guter Letzt zum Buchbinder brachte. Von all dem merkte ich nicht das Geringste, bis dann Weihnachten 2006 unter dem Weihnachtsbaum MEIN BUCH lag ....

Eure Sabine (März 2008)

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