Die Heimkehr Teil-2 | ||
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Mrs Walton läuft durch den Schnee zu Ike Godseys Laden. Vorder Tür steht ein rotes Auto, aus dem ein Junge springt | ||
Olivia zu dem Jungen | Frohe Weihnachten Claudy! | |
Claudy | Wie geht es den Jungs und Mädchen, Mrs Walton? | |
Olivia | Nun, es geht ihnen gut. Wann kommst du uns besuchen? | |
Claudy | Ich komme morgen um zu sehen, was der Weihnachtsmann gebracht hat. | |
Olivia | Du bist herzlich willkommen, aber ich glaube nicht, dass der Weihnachtsmann viel bringt! | |
Claudy | Waren die Jungs und Mädels nicht brav? | |
Olivia | Doch, das waren sie, aber der Weihnachtsmann ist dieses Jahr arm, so wie jeder andere. | |
Sie geht zum Laden, aus der Tür kommt Claudys Vater mit einer Kiste auf dem Arm | ||
Howthorne | Frohe Weihnachten Mrs. Walton | |
Olivia | Ihnen auch, Howthorne. Ich habe noch nie jemanden so wachsen sehen wie ihren Sohn! | |
Howthorne | Ich weiß auch nicht, wo der noch hin wächst. Sohn! | |
Er gibt ihm die Kiste | ||
Olivia mustert die Kiste | Ihr müsst wohl auch zur besten Zeit des Jahres arbeiten? | |
Claudy | Vater hat jetzt einen Extra-Job | |
Olivia | Wie um alles in der Welt haben Sie hier eine zusätzliche Arbeit gefunden? | |
Howthorne | Nun, ich sage Ihnen die Wahrheit, Mrs. Walton. Ich arbeite für die Baldwin-Schwestern. | |
Olivia | Ich bin überrascht, Howthorne | |
Howthorne | Warum, Mrs Walton? Sie wissen, ein Mann muss essen. | |
Olivia | Jeder weiß, dass sie alten Damen schwarz Whisky brennen. | |
Howthorne | Das nennen Sie so, die Damen nennen es Vaters Rezept | |
Olivia | Es ist mir gleich, wie die das nennen, es ist schwarz gebrannter Whisky. | |
Howthorne | Ich kann es nicht mit ansehen, wenn ein Mann sich zu Tode hungert, vor allem nicht, wenn ich es bin. | |
Olivia | Ha, ha, ha | |
Er geht zum Auto | ||
Sie dreht sich in der Tür des Ladens um | ||
Olivia zu Claudy | Du kommst rüber, wir warten auf dich! | |
Claudy | O.k. Mrs Walton | |
Howthorne zu ihm | Tu das nach hinten für die Ladies, Sohn! | |
Im Laden. Miss Mamie mit einem Hut in der Hand, Miss Emely steht daneben und betrachtet sich im Spiegel | ||
Miss Mamie zu Ike | Den nehmen wir. Und 2 Meter Polsterstoff und 4 Meter von der Atlanta-Seide | |
Ike im Vorübergehen zu Olivia | Warten Sie kurz, ich bin in einer Minute bei Ihnen. | |
Emily | Sind Sie nicht die Frau von John Walton? | |
Olivia | Ja, Mam | |
Emily | Ist das nicht ein glücklicher Zufall Schwester? Wir brauchen demnächst die Hilfe von Mr. Walton | |
Sie probieren andere Hüte auf | ||
Olivia | John ist noch nicht zu Hause. Wir erwarten ihn jede Minute | |
Emily | Wie auch immer, nur John Walton kann uns retten. Ist der Hut nicht hübsch, Schwester? | |
Olivia | Was soll er tun? | |
Emily mit dem Hut in der Hand | Ich weiß nicht, ich weiß wirklich nicht. | |
Sie tut den Hut zurück auf den Ständer | ||
Olivia | Wo ist das Problem, Miss Emily? | |
Emily | Sie wissen doch, nachdem der Richter starb, das war unser Vater, bekamen wir so viele Nachfragen wegen des Rezepts, dass wir beschlossen haben, es wieder zu machen. Das Rezept wurde berühmt, von einem Staat zum nächsten, über Generationen hinweg. | |
Miss Mamie mit einem Hut auf dem Kopf | Ich glaube er kostet mehr, als wir ausgeben wollten | |
Emily | Wir verwenden das Geld lieber für die Zutatan | |
Mamie | Es sorgt für unser Alter vor. Ich könnte nicht leben, wenn wir diese Chance vertun würden. | |
Mamie | Wir brauen das Rezept! | |
Emily bestürzt | Es ist eine Katastrophe! | |
Olivia | Was ist eine Katastrophe, Miss Emily? | |
Emily | Die Maschine, sie ist kaputt | |
Mamie | Wir glauben, mit der Kupferspirale ist etwas nicht in Ordnung. | |
Emily | Nein, Schwester, es ist der Gasbrenner, er zeigt die Temperatur an und dann | |
Mamie unterbricht sie | Emily, der Fehler liegt bei der Spirale, da steckt irgendetwas fest und lässt das Gebraü nicht durch. | |
Emily | Wie auch immer, Mrs Walton, wir sind schrecklich unglücklich, weil es nicht funktioniert. | |
Mamie | Wir haben keinen Tropfen mehr, stellen Sie sich vor, es kommt jemand und fragt danach. | |
Olivia | Aber warum brauchen Sie dafür John? | |
Emily verdutzt | John? | |
Olivia | Meinen John | |
Emily | Oh, Schwester, warum fragten wir nach John Walton? | |
Mamie empört | Schwester, wir hoffen, dass er die Maschine untersucht, den Fehler findet un ihn behebt. Wenn sie jemand reparieren kann, dann John Walton | |
Sie zieht ihren Mantel an, Mamie folgt ihr | ||
Olivia | Ich sage es ihm, wenn John heim kommt | |
Emily | Es war wirklich ein netter Zufall, sie getroffen zu haben, Mrs Walton | |
Olivia | Danke | |
Mamie | Wie geht es den lieben Kindern? | |
Olivia | Gut, sehr gut. | |
Mamie | Sind sie noch so wohlerzogen? | |
Olivia | Ja, Mam | |
Mamie | Ich hoffe, der Weihnachtsmann meint es gut mit jedem in Ihrem Haus. Frohe Weihnachten Mr Godsey | |
Ike | Frohe Weihnachten | |
Emily | Frohe Weihnachten an jeden | |
Olivia | Frohe Weihnachten für Sie | |
Die Schwestern kommen aus dem Laden, Howthorne nimmt ihnen die Taschen ab und begleitet sie zum Auto | ||
Howthorne | Vorsicht Ladies, es ist glatt. Sohn, mach die Türen auf! | |
Im Laden betrachtet Olivia eine Puppe | ||
Ike | Wo ist John, Olivia? Ich habe ihn beim Weihnachtseinkauf erwartet. | |
Olivia | Er ist noch nicht zu Hause, Ike | |
Ike | Wenn John Walton an Weihnachten nicht zu Hause bei seiner Familie ist, dann ist er auf den Mond geflogen | |
Olivia | Er wird so schnell kommen wie es geht. Es sind 50 Meilen auf eine glatten Straße in einem unbequemen Bus. Aber ich muss Sie nicht mit meinen Problemen behelligen. Ich brauche Zucker | |
Ike | Wie viel brauchen Sie? | |
Olivia | Oh, ich brauche... 2 Pfund | |
Ike | 2 Pfund Zucker. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? | |
Olivia | Ich glaube nichts mehr. Was schulde ich Ihnen? | |
Ike | Brauchen Sie keine Spielsachen für heute? Ich habe dieses Jahr viele besorgt. | |
Olivia | Dafür haben wir leider kein Geld übrig. | |
Ike sieht zur Puppe | Ihre Jüngste kann die Augen nicht von ihr lassen, immer wenn sie im Laden war, hat sie sie in den Arm genommen und mit ihr gespielt. | |
Olivia | Es ist traurig, aber wir können uns nichts einmal etwas für die Kinder leisten | |
Ike | Haben Sie den Preis gesehen? 98 Cents | |
Olivia | Das ist zu viel, wir brauchen jeden einzelnen Cent | |
Ike | Mir ist der Preis nicht so wichtig, wir machen es für Elizabeth: 65 Cents | |
Olivia | Danke, das ist nett, aber ich habe nur noch das | |
Sie gibt ihm einen Schein | ||
Ike | Wenn Sie im Moment ein Problem mit Bargeld haben, gebe ich Ihnen einen kleinen Kredit. | |
Olivia | Führen Sie mich nicht in Versuchung. Wir haben noch nie in unserem Leben einen Kredit beansprucht. | |
Ike | Ich wollte Ihnen ja nur ein Angebot machen | |
Olivia | Ich weiß es zu schätzen. Frohe Weihnachten | |
Ike | Ihnen und John auch. | |
Der Sheriff betritt den Laden | ||
Sheriff | Frohe Weihnachten! | |
zu Ike | Ich nehme mir ein Sprite | |
Olivia geht zu ihm | Sheriff Bridges? | |
Sheriff | Ja, Mam? | |
Olivia | Haben Sie unterwegs jemanden laufen sehen? John läuft irgendwo zwischen hier und Hickery Creek herum | |
Sheriff | Nein, Mam, auf der Straße, auf der ich gekommen bin nicht. | |
Olivia | Sind die Wege frei? Können dieLeute dort entlang? | |
Sheriff | Ich glaube schon, Mrs. Walton | |
Olivia | Das ist gut. Frohe Weihnachten! | |
Sheriff | Frohe Weihnachten für Sie auch! | |
Sie geht | ||
Sheriff | Wie geht es Ike? | |
Ike | Hallo Sheriff, kann ich was für Sie tun? | |
Sheriff | Geben Sie mir eine Packung Cracker. Und von dem Schinken | |
Ike | Was führt Sie in die Gegend? Suchen Sie jemanden? Sie werden doch nicht an Heiligabend jemanden ins Gefängnis stecken wollen? | |
Sheriff | Dazu muss ich ihn ersteinmal fangen! | |
Ike gibt ihm ein großes Stück Schinken | ||
Sheriff | Ist das alles? Mehr nicht? | |
Ike | Vorerst ist das alles. Wer ist der Mann, den Sie suchen? | |
Sheriff nimmt ein Blatt Zeitung aus der Tasche und zeigt es Ike | ||
Ike liest laut vor | Robin Hood Bandit hat wieder zugeschlagen. | |
Ike lacht, dann liest er weiter: | ||
Auch die armen Menschen sollen dieses Jahr Weihnachten genießen, dafür sorgt der Mann, der sich Robin Hood Bandit nennt. Jedes Jahr, seit 1929, haben arme Menschen Geschenke in Form von Nahrung oder Kleidung an ihrer Hintertür vorgefunden. | ||
Der Sheriff nimmt das Blatt und liest weiter | Gewöhnlich sind die Sachen, die die armen Menschen vorfinden aus den Regalen lokaler Supermärkte verschwunden. Dieses Jahr ist es die GMW-Geflügel Firma, aus deren Lagerräumen sämtliche Truthähne und Schinken fehlen. | |
Ike | Es scheint Sie zu beschämen, dass jemand so etwas macht! | |
Sheriff | Nein, aber ich weiß nicht, wie ich diesen Menschen finden soll, das macht mich krank. Ich soll ihn noch vor Tagesanbruch dingfest machen. | |
Ike | Und wie wolen Sie das machen, Sheriff? | |
Sheriff | Ich habe einige Schlüsse gezogen und... | |
Ike | Welche denn? | |
Sheriff verärgert | O.k. Ike, ich weiß, wie ich meine Arbeit mache, du weißt es von deiner. Ich werde dir sicher nichts sagen, am Ende weißt du schon längst, wer es ist. | |
Szenenwechsel: Auf der Landstraße fährt ein Auto, vollgestopft mit Truthähnen. Am Steuer ein grinsender Mann, der singt: | ||
Singender Mann | Ha, ha, ha, sie brachte sieben Truthähne als sie kam, sie brachte.... | |
Szenenwechsel: zu Hause bei den Waltons Der Großvater stellt das Radio an und sucht einen Sender, der aber sehr schlecht ist | ||
Ester | Warum nimmst du gerade diese Frequenz und nicht Pittsburgh? | |
Sam | Das ist die Station von Pittsburgh | |
Ester | Ich glaube du kennst dich mit dem Radio überhaupt nicht aus! | |
Sam | Sag mir nicht, wie ich das Radio zu bedienen habe | |
Er steht auf und dreht am Knopf, dann haut er auf den Apparat | ||
Ester springt entsetzt auf | So änderst du gar nichts! | |
Sie rennt zum Radio und dreht am Knopf. Der Sender klingt jetzt deutlich | ||
Olivia kommt herein | ||
Aus dem Radio | Jetzt schreitet Charles Lindberg die Stufen zum Regierungspalast hinauf. Er wurde mit tosendem Applaus von der Menge empfangen. Das ist der erste Weg der Völkerverständigung zwischen Amerika und Europa, auf diesem Weg die Post zu transportieren, das wäre eine Einrichtung. Dieser Flug ohne Unterbrechung über den Ozean | |
Ester | Über den Ozean? Ich würde nicht einmal von hier bis Rockfish fliegen! | |
Sie schaut zu Olivia | ||
Ester | Hast du John irgendwo gesehen, Livie? | |
Olivia schüttelt den Kopf | ||
Aus dem Radio | Es wurden bei dem Busunglück auf der Straße 29 zwei Männer getötet. Der Bus rutschte in der Nähe einer Kohlengrube von der Straße und die zwei Männer, die dort zu Fuß unterwegs waren, konnten nicht mehr ausweichen. Viele andere wurden verletzt und in das Krankenhaus nach Charlottesville gebracht. | |
Olivia schaltet das Radio ab | ||
Ester und Sam sehen sie an, sie steht am Fenster und sieht hinaus | ||
Olivia mit tränenerstickter Stimme | Oh ich wünschte, es würde endlich wieder Frühling werden, es ist so schön, wenn alles das Blühen anfängt und die Krokusse durch den Schnee kommen | |
Sam | Tochter, wir wissen nicht, ob er in dem Bus war. | |
Olivia | Die Kinder wissen von dem Unfall nichts, wenn es schlechte Nachrichten geben sollte, sagen wir es ihnen. | |
Ester | Wir bräuchten endlich ein Telefon | |
Olivia | Das ist das erste, was ich kaufe, wnn diese Wirtschaftskrise vorbei ist. Hat jemand John-Boy gesehen? | |
Ester | Er ist oben in seinem Zimmer. Er hat die Tür wieder abgeschlossen. | |
Olivia | Was tut dieser Junge bloß? | |
Sie ruft am Fuße der Treppe | John-Boy | |
John-Boy sitzt auf dem Bett und stopft schnell das Buch unter das Bett | ||
Olivia | John-Boy! | |
Er öffnet hektisch die Tür | Ja Mam | |
Olivia | Was machst du da, Junge? | |
John-Boy | Nichts, Mama | |
Olivia | Warum schließt du dann die Tür ab? | |
John-Boy | Ich habe sie nicht verschlossen | |
Olivia | Eine Tür verschließt sich nicht von selbst. Komm herunter! | |
Die Kinder stürmen herein | ||
Olivia | Großvater, gewöhnlich holt John den Baum zu Weihnachten, aber vielleicht könntest du es ausnahmsweise mit John-Boy erledigen? | |
Sam | Ich hole uns einen schönen Baum, Livie | |
Mary-Ellen | Mama, darf ich Großvater und John-Boy begleiten? | |
Olivia | Bäume zu fällen ist Männersache. Der Platz für Mädchen ist in der Küche. | |
Mary-Ellen | Aber ich will mit gehen | |
Olivia | Aber ich brauche dich für meinen Kuchen | |
Mary-Ellen | Erin soll dir helfen, sie ist doch so ein Etepetete-Mädchen | |
Erin stürmt herunter | Ich bin überhaupt kein Etepetete-Mädchen | |
Olivia | So ihr Mädchen, hört auf zu streiten, wir haben viel zu tun. Los! | |
Die Mädchen rennen in die Küche. John-Boy lehnt am Türstock | ||
Olivia geht zu ihm | Was machst du da oben, wenn du die Tür abschließt? | |
John-Boy | Hausaufgaben | |
Olivia | Ich glaube nicht, dass du für Hausaufgaben die Tür verschließen musst. | |
John-Boy | Gelegentlich beschäftige ich mich mit Poesie, Mama | |
Olivia | Aha | |
Sam kommt fertig angezogen herein | Komm Junge, wir holen den Weihnachtsbaum | |
Szenenwechsel: Panorama der verschneiten Berge, Sam und John-Boy laufen durch den Wald | ||
Sam | In miener Kindheit war hier noch viel weniger Wald | |
John-Boy | Wie seid ihr eigentlich nach Waltons Mountain gekommen? | |
Sam | Die Familie zog hierher. Mein Großvater, also dein Ur-Urgroßvater kam 1789 hierher mit nichts als einer Axt, einem Pflug, einem Maultier und einem Gewehr. Er ließ sich als Farmer hier nieder. | |
John-Boy | Hier gab es doch auch mal ein altes Bergwerk, Vater hat es mir einmal gezeigt. | |
Sam | Ja, das waren alles noch Pioniere. Es wurde Land urbar gemacht und Minen erschlossen. Bis die große Ernücheterung kam | |
John-Boy | Ernüchterung? | |
Sam | Ja, 1901, Flut, Feuer, Seuchen, Fieber, die Einsamkeit - eine harte Zeit | |
John-Boy | Das ist es heute auch noch | |
Sam | Ja, leider. | |
John-Boy | Hast du auch andere Gegenden gesehen außer Waltons Mountain? | |
Sam | Ja, aber nur wenig, eine Ecke des Meeres, ein Stück Himmel, aber vor alem diese Berge, die fesseln dich, du lebst in ihnen, du arbeitest in ihnen, und wenn du tot bist bleibst du in ihnen. | |
John-Boy | An so etwas denke ich noch nicht. | |
Sam | Mir geht es ganuso | |
John-Boy | Im Ernst | |
Sam | Niemals denke ich an soetwas. Da ist dein Baum Junge | |
John-Boy rennt mit der Axt in der Hand los | Es ist eine wunderbare Tanne, Großvater! | |
Sam | ich habe sie mein ganzes Leben lang wachsen sehen! | |
John-Boy | Die soll ich wirklich abfällen? | |
Szenenwechsel: Im Wohnzimmer schmücken die Kinder den Weihnachtsbaum | ||
Fortsetzung folgt ... | ||
Mit freundlicher Unterstützung von Mary Ellen Februar 2006 |