Die Synchronisation!
Die Synchronisation! Ich wollte mal über ein Thema sprechen, was ja für viele Leute immer noch gar kein richtiges Thema ist: die Synchronisation von Filmen und Serien.

Man kann wirklich sagen, dass wir bei den Waltons das beste Beispiel dafür haben, wie gelungen eine gute Synchronisation sein kann, aber auch wie schrecklich sie manchmal ist!

Als die Serie Mitte der 70er zum ersten Mal im ZDF gezeigt wurde, befand sich die Synchronbranche wirklich noch in einer luxuriösen Situation.
Die Serien und Filme, die es zu bearbeiten galt, waren (ganz anders als heute), zahlenmäßig eingeschränkt.

Man stand noch nicht unter solch enormen Zeitdruck wie heute.
Zudem gab es keine Produzenten oder Verleiher, die in die Besetzung hineinredeten. Das oblag dem zuständigen Dialog-Regisseur, der mit sehr viel Sorgfalt und Aufwand, die ihm am passendsten erscheinende Synchron-Besetzung auswählte.

Bei den Aufnahmen war es auch nicht so wie heute, wo in 90% der Fälle, die Sprecher nur noch alleine ihre Sätze sprechen und ein Techniker die einzelnen Dialoge zusammenschneidet.

Damals war es üblich, dass wenn mehrere Leute sich auf der Leinwand unterhielten, auch mehrere Synchronsprecher zusammen vor dem Mikrofon standen. Es wurde also noch richtig interagiert!

Nun, im Falle der Waltons muss man der deutschen Bearbeitung ein großes Lob aussprechen:
Die Besetzung ist hervorragend: Hochqualifizierte Sprecher wie Ursula Krieg, Heins-Theo Branding, Gert Düwner etc. leisteten einmalige Arbeit. Und ein Newcomer in der Branche war der junge Hans-Georg Panczak. Es war wirklich ein Geniestreich des Verantwortlichen im Synchronstudio, ihn auf John-Boy zu besetzten. Mit seiner sensiblen Art zu betonen, trifft Panczak genau den Kern von John-Boys Rolle. Zudem ist ja auch der Synchronsprecher im Laufe der Jahre gewachsen und hat mehr Erfahrung als Schauspieler sammeln können (genau wie John-Boy). So entwickelte sich John-Boys Reifung auch stimmlich mit.

Auch die Nebenrollen wurden ausgezeichnet Besetzt (ich erinnere nur an die einprägsamen Stimmen der Baldwin-Schwestern oder an Corabeth).

Man scheute auch keine Kosten, um z.B.: bekannte Schauspieler in einmalig auftretenden Rollen zu engagieren (z.B.: Wolfgang Kieling in DER SCHRIFTSTELLER).

Alles in Allem kann man wirklich behaupten, dass die deutsche Bearbeitung von den Waltons zu den Glanzstunden der Serien-Synchronisation zählt.

ABER HALT: Das gilt allerdings nur für die vom ZDF in Auftrag gegebenen Episoden.

Wie ja den meisten bestimmt bekannt, sendete das ZDF längst nicht alle Folgen. Mitte bzw. Ende der Achtziger liefen noch diverse Folgen auf SAT 1. und Pro 7, die zuvor in Deutschland nicht gezeigt wurden.

Es musste natürlich neu synchronisiert werden, und mit dem Auftraggeber wechselte auch die Qualität. Inzwischen hatte sich die Fernsehlandschaft auch ziemlich verändert ("Dank" der privaten Sender) und es entstand ein anderer Zeitdruck und ein anderes Kostenniveau.

Das merkte man den Waltons auch an: Zwar wurden am Anfang noch alle (lebenden) Sprecher wiederbesetzt, aber bei "unwichtigeren" Dingen, wie z.B. die Stimmen der Kinder oder der Gast Charaktere, wurde schon geschlampt.

Ganz in den Keller ging es dann, als die Serie zum dritten Mal in eine deutsche Bearbeitung geriet.
John-Boys Stimme H. G. Panczak wurde erst gar nicht engagiert, weil man seine Lohnvorstellung nicht teilte.
Die Ironie dabei ist, dass Panczak auch schon bei vielen anderen Gelegenheiten Richard Thomas synchronisiert hat (dank verantwortungsbewusster Dialogregisseure! Richard Thomas wird weltweit einfach mit John-Boy identifiziert. In Deutschland natürlich auch und hier ist nun mal die Stimme von Panczak ein fester Bestandteil von John-Boy, ergo Richard Thomas).Anstelle dessen wurde ein junger (relativ unbekannter) Nachwuchssprecher genommen, dessen unangenehme Stimme den ganzen Charakter verdarb! Die Sprecher der anderen Kinder konnten nur noch als Katastrophe bezeichnet werden und das Ganze machte den Eindruck eines lieblos hingemanschten (Synchron)Machwerks!

Sogar heute kann ich mir diese Episoden nicht richtig ansehen, weil ich mich mit dem Qualitätsverlust einfach nicht abfinden kann (und will)!

Wäre die Serie heutzutage bei uns angelaufen, dann wäre sie NIEMALS derartig erfolgreich bei uns gewesen.
Und ich bin fest davon überzeugt, dass die hohe Qualität der deutschen Bearbeitung, damals mit für den Erfolg verantwortlich war!

Dazu muss ich noch erwähnen, dass die Originalfassung (die man sich ja auf den DVDs jederzeit anschauen kann), leider auch sehr befremdlich auf mich wirkt.
Viele Darsteller verlieren in diesem speziellen Fall wirklich ihren Reiz für mich, wenn ich sie im Original höre (andere Schauspieler finde ich hingegen sehr angenehm im Original, wie z.B.: Marlon Brando oder Richard Burton).

Fazit: Man kann echt froh sein, dass die besten Waltons-Episoden die deutsche Behandlung bekommen haben, die sie auch verdienen! Damit waren und sind sie ein Beweis dafür, dass die Synchronisation von Filmen und Serien eine ganz eigene Kunstform ist.

Ich glaube zu Deiner Aussage gibt es kaum etwas hinzuzufügen. Sehr gut geschrieben! Hast Du etwas mit Synchronisation zu tun? Im Menüpunkt "Gemischtwaren" habe ich auch viele Sprecher aufgelistet, vielleicht kannst Du mal rein schauen und vielleicht noch etwas ergänzen! Peter

Na sagen wir mal, die Synchronisation ist ein Steckenpferd von mir. Ich war schon immer ein sehr akustischer Mensch und ich fand es schon immer spannend, wie wohl die Stimmen meiner Lieblingsschauspieler aussehen. Damals gab es aber kaum Möglichkeiten, etwas herauszufinden (es gab zwar einige Programmzeitschriften, wie z.B.: GONG, die vorbildlich die Synchronsprecher unter den Namen der Darsteller auflisteten, aber das war auch schon alles)!
In den letzten Jahren ist das Synchronisieren aus seinem Schattendasein herausgetreten und dank des Internet bekommt man (fast) alle Informationen, die man möchte.

Fr mich ist und bleibt eine gute deutsche Bearbeitung ein wesentliches Kriterium, ob mir ein Film oder eine Serie gefällt. Wenn es gar nicht auszuhalten ist, dann sehe ich mir dann eben die Original-Fassung an. Wen das Thema interessiert, dem empfehle ich die Seite:

www.Deutsche-Synchronsprecher.de

Da findet man fast jeden Sprecher (mit Bild und Werkschau).

Du hast in einigen Punkten bestimmt Recht.
Man sollte aber doch auch erwähnen (bei allem Lob für die ZDF Folgen), was das kürzen der einzelnen Folgen für eine Frechheit war. Nur, dass es in das Programmschema passt, werden irgendwo bis zu 5 Minuten einfach herausgeschnitten.

Du regst dich natürlich zu recht über die Kürzungen auf, die das ZDF damals verursacht hat. Dazu muß man wissen, dass es zu dieser Zeit üblich war (Mitte der 70er Jahre), die Serien dem Programm-Schema anzupassen. Und es gibt wirklich kaum eine Serie aus dieser Zeit (egal ob beim ZDF oder in der ARD), die nicht auf die üblichen 43-45 Minuten gestutzt wurden.

Leider wurden die Kürzungen VOR der deutschen Bearbeitung vorgenommen, so dass es für diese Passagen tatsächlich keine deutsche Fassung gibt!

Zum Trost muss man allerding sagen, dass sich (und das gerade bei den Waltons), die Verantwortlichen schon große Mühe gegeben haben, die Schnitte so anzubringen, dass sie nicht auffallen (eines der wenigen Beispiele, wo merklich ungeschickt geschnitten wurde ist DER PONYWAGEN).

Es gibt Serien, die auf manchen Sendern als Wiederholung gesendet und im Nachhinein gekürzt wurden (z.B. RAUMSCHIFF ENTERPRISE auf SAT.1). Und dort wurde nun wirklich so dumm geschnitten, dass sogar ein Blinder sehen konnte, dass da etwas fehlt!

Aber natürlich ist eine ungekürzte Version immer besser!

Um ehrlich zu sein, mir gefallen Synchronisationen im Allgemeinen nicht. Die Originalfassung ist immer besser, aus meiner Sicht. Es passt einfach besser und zum Teil wird im Original was anderes gesagt als in der Synchronfassung.

Also ich liebe gute Synchros! Die haben schon aus so manchem Film etwas ganz besonderes gemacht.
Klar, es gibt auch (viele) Negativ-Beispiele, wo ein Film durch die deutsche Bearbeitung verhunzt wurde.

Aber Filme sind eben auch ein Audio-Visuelles Erlebnis, und die Sprache hat schon eine große Wirkung auf den Zuschauer.

Abgesehen von manchem Wortwitz, den man vielleicht auch im Original verstehen würde, lassen sich bestimmte Emotionen in der eigenen Sprache doch besser rüberbringen, als in einer Fremdsprache.

Und durch eine gute Besetzung, wird ein Filmcharakter manchmal noch besser getroffen, als im Original (oder er erhält eine besondere Note, die der Original-Darsteller gar nicht hat. CHARLTON HESTON ist so ein typischer Fall! Durch seinen Stammsprecher ERNST WILHELM BORCHERT (Ben Hur, 10 Gebote, Der Omega-Mann), erhält Heston z.B. eine intellektuelle, ja sogar sensible Seite, die der eher doch grobschlächtige Mime eigentlich gar nicht rüberbringt mit seiner Original-Stimme).

Sehr passende, von der Original-Stimme kaum abweichende Besetzungen gibt es auch (z.B.: HARALD JUHNKE auf MARLON BRANDO)!

Natürlich könnte man hier von einer Verfälschung des Originals sprechen!
Aber ist beim Film nicht von sowieso alles nur "Fake"?

Zunächst einmal herzlichen Dank für Deine Ausführungen bezüglich der allgemeinen Synchronisation und der Synchronisation der Serie "Die Waltons". Anzumerken wäre noch, dass heutzutage nicht nur ein enormer Kostendruck bezüglich der deutschen Bearbeitung festzustellen ist, sondern auch bedingt durch die Möglichkeit des illegalen Erwerbs von Filmen - zum Teil schon vor der eigentlichen Kinopremiere - sich Synchronsprecher bei ihrer Arbeit damit auseinandersetzen müssen, beim Sprechen nur noch einzelne Bildausschnitte, hier ausschließlich den Mund, zu sehen zu bekommen. Mimik und Gestik des Schauspieler sind nicht mehr zu erkennen, was die Qualität der Synchro noch weiter einschränkt oder einschränken könnte. Besonders bei Blockbustern wie "Fluch der Karibik" ist dieser Trend zu beobachten.

Mir sind aber in Deinen Anmerkungen ein paar Punkte aufgefallen, die einer Klärung bedürfen, zumal einige von Dir genannte Fakten schlichtweg nicht der Wahrheit entsprechen. Dazu aber etwas später.

Natürlich sind uns alle, besonders den über 30-jährigen, die Sprecher der ZDF-Synchro vertraut. Wir sind quasi damit aufgewachsen und identifizieren sie mit den Darstellern der Serie. Da das ZDF aber seinerzeit nicht alle Folgen ausstrahlte, war es nötig, die nicht ausgestrahlten Folgen zu synchronisieren, um sie vollständig dem deutschen Zuschauer präsentieren zu können. Hier muss man ganz einfach den Verantwortlichen einmal ein ganz großes Lob aussprechen, denn fast alle wichtigen Sprecherinnen und Sprecher konnten wieder ins Boot genommen werden, auch wenn die Stimmen etwas älter klangen. Immerhin lagen zwischen den beiden Synchros gute 10 bzw. 15 Jahre.

Nun zu den Besetzungen. Natürlich war es für jeden, so auch für mich, sehr ungewohnt, einen anderen Sprecher auf Richard Thomas zu hören. Panczak, wie Du schon sagtest, brachte stimmenmäßig die nötige Sensibilität in die Rolle hinein. Er passte einfach perfekt auf Thomas. Nun hast Du behauptet, dass die Verantwortlichen Panczak einfach bei der Synchronbesetzung übergangen haben, weil Panczak selbst angeblich zu hohe Lohnvorstellungen hatte. Ich betone "angeblich", weil es darüber keinerlei Quellen gibt, die Deine Behauptung bestätigen könnten. Hätte es nämlich damals am Geld gelegen, wäre Gerd Duwner sicherlich auch nicht mit an Bord gewesen. Er war schon Mitte der 70er dafür bekannt, hohe Synchrongagen zu fordern. Ich denke dabei nur gerade an die ZDF-Synchro der Reihe "Lachen Sie mit Stan und Olli". Duwner war ursprünglich erste Wahl für Hardy gewesen. Da er aber zu viel Geld verlangte, musste man auf den damals noch jungen Michael Habeck zurückgreifen. Zudem ist Deine Behauptung schlichtweg falsch, Panczak wäre Stammsprecher von Thomas gewesen. Panczak hat lediglich seine Stimme für Thomas in dem Film "Es" von Stephen King aus dem Jahre 1990 geliehen. Zudem noch für die Serie "Outer Limits". Ansonsten war stets Benjamin Völz sein Sprecher, den man u.a. besser kennt auf Keanu Reeves, Charlie Sheen oder ganz besonders auf David Duchovny (Akte X).

Zum zweiten Sprecher von Richard Thomas ist zu sagen, dass es sich hier keinesfalls um einen unbekannten Sprecher handelt. Wer beispielsweise die drei ??? kennt, wird auch Andreas Fröhlich kennen. Die gleichnamige Hörspielreihe ging bereits Ende der 70er in Serie, sodass Fröhlich einiges vor seiner Synchronarbeit an Erfahrungen sammeln konnte. Zudem ist er seit Ende der 80er Stammsprecher von namhaften Schauspielern wie Ethan Hawke, Edward Norton und nicht zu vergessen, John Cusack. Ich fand Fröhlich persönlich anfangs etwas ungewohnt auf Thomas, da er wirklich ganz anders klingt als Panczak. Interessanterweise kommt er aber der Originalstimme von Thomas erstaunlich nahe, sodass dies der wahre Grund der Neubesetzung gewesen sein dürfte. Persönlich halte ich nach längerer Eingewöhnungszeit Fröhlich für einen guten Ersatz für Panczak. Die ZDF-Sprecher von Jason (Ulrich Matthes) und insbesondere von Ben (Thorsten Sense) hätten 15 Jahre später sicherlich nicht mehr auf die beiden gepasst, da Matthes zu der Zeit viel Theater spielte und seine Stimme älter geworden war und zum anderen Sense nicht mehr mit seiner Erwachsenenstimme auf den kindlichen Ben sprechen konnte. Dasselbe gilt für Panczak, er war um 1990 fast 40 Jahre alt, dessen Stimme auch nicht mehr auf den jugendlichen Panczak gepasst hätte, um noch einmal einen Bogen zum vorherigen Absatz zu schlagen.

Alles in allen kann man behaupten, dass die Synchronisation der Privaten viel schlechter hätte ausfallen können. Ich nenne hier nur mal die Serie "Unsere kleine Farm" als sehr krasses Beispiel, da auch hier in den 70ern und 80ern nicht alle Folgen von der ARD ausgestrahlt wurden und eine Bearbeitung der bis dato nicht gesendeten Episoden erfolgen musste. Hier wurden sämtliche Sprecherinnen und Sprecher neu besetzt, zum größten Teil von wirklich unbekannten Sprechern, Claus Wilcke oder Werner Schumacher mal davon ausgenommen...

Wow, da kommt aber einiges an Insiderwissen rüber hier. Klasse!

"Damals war es üblich, dass wenn mehrere Leute sich auf der Leinwand unterhielten, auch mehrere Synchronsprecher zusammen vor dem Mikrofon standen. Es wurde also noch richtig interagiert!"

Dazu möchte ich anmerken, dass ich es immer sehr schade finde, wenn in einem Film zwei Personen ein Gespräch führen, und B antwortet auf A, wobei aber dann durch falsche Betonung ein ganz anderer Sinn entsteht.

Beispiel:

A sagt: "Ich habe das IMMER so gemacht" (Betonung liegt auf "immer")

B antwortet: "Und ich habe das nicht immer SO gemacht" (Betonung liegt auf "so")

Das verfälscht das Gespräch, weil B nicht wirklich auf die Bemerkung von A eingeht, wenn Ihr versteht, wie ich das meine... So etwas kommt so häufig vor, das tut schon manchmal weh. Und das kommt genau daher, dass die Synchros nicht gemeinsam, sondern einzeln aufgenommen werden. Da weiß der Synchronsprecher von B nicht, wie der Synchronsprecher von A gesprochen hat.

Ähm... War das jetzt alles verständlich? *g*

Natürlich fiel mir die neue Synchro von John-Boy auch sofort auf und es war sehr befremdlich. Aber das ist ja normal, da der Mensch ein Gewohnheitstier ist.

Mein Cousin war bis vor kurzem mit einer US-Amerikanerin verheiratet und die hat sich immer köstlich amüsiert über sämtliche deutsche Synchro-Stimmen. Es passiert nicht selten, dass deutsche Stimmen absolut nicht zu den Originalen passen.

Ein positives Beispiel allerdings ist Margaret Rutherford als Miss Marple. Ich hab die DVD-Box und da hab ich mir die Stimmen in sämtlichen darauf enthaltenen Sprachen angehört und ich war baff: Als ob alles aus einer Kehle stammt!

So gibt es also sogar kollektive Glücksgriffe, was Synchro-Stimmen angeht, genauso wie es krasse Negativbeispiele gibt.

Die Auswechslung anderer Synchro-Stimmen aus der Waltons-Serie ist mir jetzt nicht mehr so im Gedächtnis, aber bei John-Boy fiel es mir ganz extrem auf. Ich denke, ich werde mir von meiner Schwester mal eine DVD ausleihen und mir mal die eine oder andere Folge im Original reinziehen. Dann kann man ja mal direkt vergleichen. :)

Ich hab erst mal nur eine kurze Anmerkung zu machen:
Ich fand es äußerst merkwürdig, dass z. B. John Walton von Cora-Beth in den späteren Folgen plötzlich gesiezt wurde. Da stell ich mir doch die Frage, ob da eine so neue Synchro-Crew dahinterstand, die die alten Folgen nicht kannte! Anders ist so etwas für mich nicht nachvollziehbar. Ich finde das sehr ärgerlich.

Ich habe mir vor kurzem die ersten 5 Staffeln auf DVD gekauft und muss gestehen, dass ich bei den später synchronisierten Folgen immer ein bisschen enttäuscht bin. Ob die eine oder die andere Stimme besser "passt" sei dahingestellt (einzig die Stimme von Jim-Bob ist grausam), man ist einfach an die "Originalsynchronstimmen" *g* des ZDF gewohnt. Wahrscheinlich werde ich - nach geraumer "Wartezeit" - zumindest ausgewählte Folgen im Original mit UT ansehen. Zum einen weil eine gewisse Konstanz bei den Stimmen irgendwie sein muss, zum anderen weil der Vergleich zum deutschen Text mitunter doch recht witzig ist. Wie auch immer - es ist schön, dass es sämtliche Folgen ungekürzt gibt und man Dank des "modernen Mediums DVD" auch die Möglichkeit des Originaltons hat. :)
Stefan
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OldRein " 19. August 2010
Hochinteressante Diskussion, auf die ich hier gerade erst gestoßen bin!
Meine Frage hierzu: Als Richard Thomas in den WALTONS von einem anderen Schauspieler ausgetauscht wurde, nahm das ZDF da dann auch weiterhin die Stimme von Hans-Georg Panczak für ihn oder eine andere? Sinn hätte es am besten gemacht, wenn man wieder Hans-Georg Panczak genommen hätte, um den "Schnitt" damit zumindest etwas "flüssiger" zu machen.

Ich frage das, weil mir die deutschen Fassungen nicht mehr im Ohr sind, denn ich habe sie seit Jahren nicht mehr gehört. Ich kenne nur die Originalstimmen.

Zitat von Dir: "Ich fand es äußerst merkwürdig, dass z. B. John Walton von Cora-Beth in den späteren Folgen plötzlich gesiezt wurde. Da stell ich mir doch die Frage, ob da eine so neue Synchro-Crew dahinterstand, die die alten Folgen nicht kannte! Anders ist so etwas für mich nicht nachvollziehbar. Ich finde das sehr ärgerlich."

Mir war das auch aufgefallen. Mal aus dem Stehgreif gesprochen, möchte ich sagen, dass es die gleiche Synchro-Chrew damals beim ZDF war. Aber ich will mich da nicht unbedingt festlegen.

Soviel nur steht fest: Im Original duzen sich immer alle zu jeder Zeit. :) Da findet keine plötzliche Wandlung statt. Das liegt dann an der Eindeutschung der Serie.

Zitat von OldRein: "Mir war das auch aufgefallen. Mal aus dem Stehgreif gesprochen, möchte ich sagen, dass es die gleiche Synchro-Chrew damals beim ZDF war. Aber ich will mich da nicht unbedingt festlegen."

Der Regisseuer war jedenfalls ein anderer.

Zebulon! Sehr schön geschrieben. Ich interessiere mich auch brennend für dieses Thema und ich stimme dir zu, dass die Synchronisation der Waltons sehr gelungen ist. Ich habe schon lange nach dem Grund für Panczaks Umbesetzung gesucht. Lag das wirklich nur an seiner hohen Lohnforderung?

Zitat: "Er meint ja, dass es darüber keine Informationen gibt."

Interessant, nach über drei Jahren mal wieder in diesem Thread zu posten. (Jetzt ist das Jahr 2010)

Also heute lässt sich fast sicher sagen, dass Panczak schlicht und einfach nicht mehr gefragt wurde. Und wie ich schon aufgrund Duwners Einsatz erwähnte, hatte es sicherlich nicht primär mit Geld zu tun gehabt, auf Panczak zu verzichten. Sehr wahrscheinlich wollte man den großen Schnitt bei den Kindern, also etwa gleichaltrige Sprecherinnen und Sprecher auf sie besetzen. Panczak sagte in einem Interview selber einmal, dass er seinerzeit sehr gerne Thomas als "John-Boy" synchronisierte.

Bin nach langer Zeit mal wieder über dieses Thema gestolpert und wollte fragen, ob vielleicht jemand weiß, welche Waltons-Darsteller ihre deutschen Stimmen aus der Serie auch in anderen Rollen bekommen haben?

Von Richard Thomas wurden hier ja schon die Filme ES und eine Episode von OUTER LIMITS genannt. Des Weiteren spricht ihn Hans-Georg Panczak auch in einer Episode von BONANZA. Ich bin mir aber fast sicher, dass Thomas auch noch in anderen Rollen von Panczak synchronisiert wurde (wer sprach ihn eigentlich in dieser ROBINSON-Fernsehserie?).

Will Geer wurde auch mehrmals von Hans-Theo Branding synchronisiert, z.B. in dem Film GEFÄHRLICHE STILLE und in einer Folge von Bonanza.

Wie sieht es aber bei Ralph Waite und Michael Learned aus?
Kennt da vielleicht noch jemand Filme oder Serien, in denen sie mitspielen und ihre vertraute Waltons-Synchronstimme haben?
Bei Waite bin ich mir sicher, dass ich ihn irgendwo nochmal mit seiner "John Walton"-Stimme gehört habe, weiß aber beim besten Willen nicht mehr, in welchem Film/Serie das war.

Da ich ein "Stimmen-Gewohnheitstier" bin, freue ich mich jedes Mal, wenn ich Schauspieler in anderen Rollen wiedersehe und sie die gleiche Synchronstimme haben, die ich von ihnen gewöhnt bin.
Und eine gute Serie steht und fällt für mich (auch) mit der Synchronisation.

Vielleicht habt ihr ja mal Lust, eine Kleine Liste für die Waltons-Darsteller anlegen (einige Informationen, z.B. über Richard Thomas, gibt es zwar auch auf diversen Synchron-Fan-Pages, aber oft sind diese Listen sehr lückenhaft).
Hier gibt es viele Fans, die darauf achten, wenn jemand von den Waltons in einem anderen Film oder einer Serie einen Auftritt hat und schauen sie sich an.
Vielleicht achtet der Eine oder andere auch mal auf die Stimmen?

P.S. Noch eine Frage zu den WALTONS-Spielfilmen mit Richard Thomas aus den 90ern: Spricht ihn da eigentlich Andreas Fröhlich oder war es (wenigstens in einem Film), auch nochmal Hans-Georg Panczak?

"Will Geer wurde auch mehrmals von Heinz-Theo Branding synchronisiert, z.B. in dem Film GEFÄHRLICHE STILLE und in einer Folge von Bonanza."

Ina Patzlaff bzw. Ina Martin ist zudem durch Heirat ein und dieselbe Person. Marina Genschow, die leider bereits 1987 verstorben ist, war lt. Ina die Vertretung während der ZDF-Synchronisationsära.

"P.S. Noch eine Frage zu den WALTONS-Spielfilmen mit Richard Thomas aus den 90ern: Spricht ihn da eigentlich Andreas Fröhlich oder war es (wenigstens in einem Film), auch nochmal Hans-Georg Panczak?"

Bei Richard Thomas hat sich über die Jahre nie ein fester Sprecher auf ihn etablieren können. Zumindest in den letzten 15 Jahren kam aber verstärkt Benjamin Völz auf ihn zum Einsatz, der zudem u.a. auch lange Zeit Stammsprecher von Akte X-David Duchovny war. In dem im Jahr 1997 gedrehten Walton-Film "Die Waltons: Nachwuchs für John Boy" lieh Völz seine Stimme Richard Thomas.

Eine Liste der anderen Schauspieler und ihren Stimmen zu erstellen ist sicherlich reizvoll, aber aufgrund der wenigen anderen Filme mit ihnen, die in Deutschland herausgekommen sind, scheint es so gut wie unmöglich zu sein.

Weitere interessante Fragen und Antworten zur Synchronisation findet Ihr im SYNCHRON-FORUM