Phantastische Landschaften in Waltons Mountain


Am Ostersonntag, 20.04.2003 sind wir auf unserer großen USA-Ost- Reise von einem winzigen Ort namens Dumfries am Highway 95 losgefahren Richtung Colonial Williamsburg. Dies ist ein historisches Ort aus dem Jahre 1870 (ca.). Original natürlich aus Holz erbaut, fiel das schöne Dorf um die Jahrhundertwende einem Brand zum Opfer. Rockefeller ließ daraufhin den Ort 1926 originalgetreu wieder aufbauen und machte ihn für die Öffentlichkeit als Museum zugänglich.

Monticello, ein wundervoller Park vor dem Anwesen von Thomas Jefferson

Dies war an unserem heutigen Reisetag ein guter Einstieg für die heutigen Erlebnisse, die noch auf uns zukommen sollten. Beim Besuch dieses Ortes konnte man sich sehr gut in die damalige Zeit hinein versetzen, Handwerksbetriebe, Schule, Kirche, Gericht, Kneipen, alles wird dort im damaligen Stil von den Museumsangestellten mit passender Bekleidung und damals verwendetem Werkzeug nachgelebt. Die Amerikaner sind wirklich außerordentlich patriotisch und stolz auf ihre Geschichte!!!! Wenn sie Kultur vorzuweisen haben, dann wird sie gehegt und gepflegt und öffentlich zur Schau gestellt; ein Europäer steht diesem Patriotismus sprachlos gegenüber!

Die Blue Ridge Mountains

Naja, wir fuhren also weiter Richtung Richmond (!), was ja jeden bekennende Waltons-Fans die Ohren klingeln lässt. Richmond war sogar mal die Hauptstadt der Konföderierten, was aber nicht mehr großartig zu erkennen war. Ein eher verschlafenes Örtchen ohne großen Charme.

Auf der Landstraße nach Charlottesville.

Dann gingīs weiter nach Charlottesville (!), ha, jetzt bekam ich aber wirklich Herzklopfen, denn ich rechnete jeden Moment damit, dass mir der leibhaftige John Walton mit seinem Ford Pick up entgegen käme... Die Landschaft in diesem Gebiet und die Straßen haben von dem Charme, mit dem sie John-Boy jeweils zu Beginn einer Folge mit blumigen Worten beschreibt, nichts verloren. Man fühlt sich wie hundert Jahre zurück versetzt. Verfallene, verlassene Häuser, viele Tiere, alles ist grün und hügelig und immer hat man die wundervollen Blue Rich Mountains am Horizont. Sanfte geschwungene Hügel, die sich harmonisch hintereinander in den verschiedensten Blau-grau-Tönen darstellen! Ach, der Anblick war so einprägend, wenn ich jetzt davon schreibe, bin ich wieder dort. So, und dann kamīs: Ich entdeckte auf unserer Landkarte den Ort Scottsville, auf einer winzigen Straße, die als landschaftlich sehr schön gekennzeichnet war.

Das Waltons Mountain Country Store

An dieser Straße war es dann: Ein übergroßes Schild auf dem stand: Welcome to the Home of John-Boy! Ich war wie vom Donner gerührt. Genau gegenüber am Straßenrand ein winziges Häuschen, darauf stand "Waltons Mountain Country Store". Leider war das Lädchen geschlossen, ich glaube aber, sie hatten sowieso nichts brauchbares im Sortiment.

Die Blue Ridge Mountains auf dem Blue Ridge Parkway

Das war meine ganz persönliche und hautnahe Begegnung mit meiner geliebten Serie im Fernsehen. Ich versichere Dir nochmals, wenn Du durch diese phantastische Landschaft fährst, dann tauchst du ein in die Zeit, in die Serie, da geht Deine Phantasie mit Dir durch.

Liebe Grüße von Anne

Wir sind damals durch den ganzen Shennandoah Nationalpark gefahren (Vom Süden bis ganz hoch in den Norden), heute ist er ein Bild der perfekten Umweltverschmutzung. Die meisten Bäume sind nur noch Stümpfe, es sieht teilweise aus wie nach einem großen Waldbrand, es gibt keinen einzigen Vogel, kein sattes Grün, wie man sich einen National Park vorstellen würde. Aber zum Glück ist die Umweltzerstörung nur stellenweise vorhanden, man kann nur hoffen, dass sie sich nicht weiter ausdehnt.