Feier zum 40jährige Bestehen des Pilotfilms "Die Heimkehr"

Gruppenfoto vom 2 Dezember 2011 im Landmark Loew's Jersey Theater (John-Boy fehlt)

Obere Reihe von links an:
Kami Cotler (Elizebeth), David Harper (Jim-Bob), Mary McDonough (Erin), Jon Walmsley (Jason), Ellen Geer (Eva Mann - Staffel 1 - Episode 9), Radames Pera (Paul Mann - Staffel 1 - Episode 9)
Obere Reihe von links an:
Eric Scott (Ben), David Huddleston (Sheriff Bridges in Pilotfilm "Die Heimkehr" / und Schriftsteller A.J. Covington in Staffel 1 - Episode 11 und Staffel 5 - Episode 24), Judy Norton, (Mary Ellen), Michael Learned (Olivia), Lynn Hamilton (Verdie Grant Foster) - (Richard Thomas alias John-Boy kam später, er fehlt auf dem Bild)

Zwei große Freitage im Landmark Loew's Jersey Theatre - Kapitel 1


Ich habe zwei erinnerungswürdige Freitage in meinem Lieblingstheater verbracht. Mein Ehemann David, meine Freundin Andrea und ich waren bei der 40. Jahresfeier der Erstausstrahlung des Films The Homecoming am 2. Dezember dabei. Das ist der Film, der zur Serie Die Waltons inspiriert hat. An diesem Abend waren alle Waltons Kinder und Michael Learned und Gaststars der Serie zugegen. Letzten Freitag, am 9. Dezember haben David und ich das Stück Der Marsch der hölzernen Soldaten angeschaut. Diese beiden Events waren Höhepunkte in dem historischen Theater, an denen ich glücklicherweise teilhaben konnte. Hier erzähle ich über den 2. Dezember 2011.

Das Waltons Familientreffen war wirklich erstaunlich. Es waren viele verschiedene Menschen dort. Es ist beinahe unglaublich, dass dieser Fernseh-Spielfilm 1971 uraufgeführt wurde. Das Abendprogramm war abwechslungsreich. Es begann mit einer Einführung von Paul Hamner, einem Bruder des Schriftstellers Earl Hamner, der leider nicht dabei sein konnte. Dann folgte der Film The Homecoming. Ich muss gestehen, dass ich den Film schon lange nicht mehr gesehen habe. Daher war ich erst ein wenig überrascht, Patricia Neal als Mutter und Edgar Bergen als Großvater Walton zu sehen. Ich war damit aufgewachsen, Michael Learned und Will Geer als Mutter bzw. Großvater zu sehen. Wie auch immer, Neal war als Besetzung der Mutter großartig. Ihre Präsenz in jeder ihrer Szenen war schon sehr stark. Edgar Bergen hat den Großvater stark und sehr liebevoll gespielt. Es war schön zu sehen, wie er mit Ellen Corby als Großmutter zusammen arbeitete.

Allen, die The Homecoming nicht kennen sei gesagt, dass es um den Heiligen Abend während der Zeit der großen Depression geht. John Walton ist gezwungen, einen Job in einer 50 Meilen entfernten Fabrik anzunehmen und möchte gerne über Weihnachten nach Hause kommen. In seiner Abwesenheit haben seine Frau Olivia und seine Eltern die Familie in Virginia zusammengehalten. Diese besteht noch aus sieben Kindern: : John-Boy (Richard Thomas), Jason (Jon Walmsley), Mary Ellen (Judy Norton), Ben (Eric Scott), Erin (Mary McDonough), Jim Bob (David Harper), und Elizabeth (Kami Cotler).

Während die Waltons alles für die Ankunft des Vaters vorbereiten, sucht der Sheriff der Ortschaft nach einem "Robin Hood", der aus Warenhäusern Nahrung stielt und diese armen Familien gibt. Langsam begreifen die Waltons, dass es sich hierbei um Johns Freund Charlie Sneed handelt, da dieser sie mit einem Weihnachtsputer überraschen will.

Während die Kinder im Wald nach einem geeignetem Christbaum Ausschau halten, erfahren nun Olivia und Johns Eltern, dass der Bus, mit dem John nach Hause kommen wollte einen Unfall erlitten hat und dabei ein Mann ums Leben gekommen ist. Sie entscheiden sich, diese schlechte Neuigkeit den Kindern nicht zu sagen. Trotzdem schickt Olivia John-Boy auf den Weg, seinen Vater zu suchen. Nun, letzten Endes kommt der Vater erst kurz vor Ende des Films zu Hause an und wird dort herzlich empfangen (Happy End halt)

The Homecoming war besser als in meiner Erinnerung. Die Kinder spielten fantastisch und sehr natürlich. Da ist es leicht zu verstehen, dass jeder von Ihnen auch die Rolle in der Serie erhielt. Ich möchte auch erwähnen, dass Andrew Duggan seine kurze Rolle als Vater Walton ebenfalls gut gespielt hat, aber ich finde schon, dass Ralph Waite einfach die perfekte Wahl für die Serie war.

Nach dem Film gab e seine Hommage an Patricia Neal, die ironischerweise von Michael Learned, der Frau, die ihre Rolle in der Serie übernommen hatte, gelesen wurde. Neal und Learned haben übrigens in Mary McDonoughs Kurzfilm aus dem Jahre 2000 "For the Love of May" Mutter und Tochter gespielt. Learned erzählte, dass die Aufnahme in ihrem Esszimmer gedreht wurde und welche Freude es ihr gemacht hat, mit Neal zusammen zu arbeiten. Damals frage sie Neal auch, warum sie die Rolle in der Serie nicht gespielt hat und Neal antwortete, dass sie nie gefragt wurde, ob sie spielen möchte. Learned hat dies mit so viel Respekt erzählt, dass man ihre Sympathie spüren konnte.

Dann eine Pause gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit den Stars des Films, den sieben Walton Kindern und David Huddleston, der den Sheriff Bridges spielte. Richard Thomas kam etwas später, da er in einem Broadwaystück mitspielte. Ich muss schon sagen, dass ich von seiner Energie und Präsenz sehr beeindruckt war, denn er hatte ja die ganze Nacht gearbeitet. David Huddleston war der einzige anwesende Schaupieler, der mit den Walton Kindern sowohl in dem Spielfilm als auch in der Serie gespielt hat. Er hat im Film eine Szene mit Richard Thomas als Sheriff und später eine Gastrolle als angehender Autor A.J. Covington, der sich mit dem jungen "Möchtegern"-Autor John-Boy anfreundet. Daher sagte Huddleston, dass Thomas und er die meisten Szenen zusammen gespielt haben. Es war eine Freude, diesem wunderbaren Menschen zuzuhören, der über seine Erfahrungen am Set der Waltons berichtete. Seine Stimme ist noch immer so großartig und tief, für die sie berühmt ist.

Außerdem waren bei der Diskussion noch die Schauspieler, die in der Serie mitgespielt haben. Michael Learned hat es sichtlich genossen, mit ihren Filmkindern zusammen zu sein. Ellen Geer, die Tochter von Will Geer, und Radames Pera sprachen über ihre Folge "Die Zeremonie". Das war die Folge, in der eine jüdische Familie aus Nazi-Deutschland geflohen war und der 13 jährige Sohn seine Bar Mizwa nicht erhalten sollte, da die Familie in dem neuen Land neu beginnen wollte. Beide Darsteller betonten, dass sie von Hamners Mut, dieses heikle Thema angegangen zu haben beeindruckt waren.

Ebenso waren Hal Williams (Harley Foster) und Lynn Hamilton (Verdie Grant) mit von der Partie. Als Afroamerikaner betonten beide, stolz zu sein, solche starken Charaktere gespielt haben zu dürfen. Beide sagten, dass sie es gut fanden, dass Hamner sie gefragt hatte, ob sie sich vorstellen könnten, Afroamerikaner in dieser Zeit spielen zu können. Hamilton sagte, dass sie ihre Rolle sehr ernst genommen habe und sie in Anlehnung einer Person gespielt habe, die Hamner kannte. Sie konnte damit einer realen Person Tribut zollen, die tatsächlich ähnlich wie Verdie ihr Leben gemeistert hat. Williams sagte, er wäre sehr stolz auf die Arbeit, die er in der Serie geliefert hätte. Er meint, dass Hamner mit sehr viel Feingefühl und Intelligenz die Drehbücher geschrieben hat bzw. überarbeitet hat. Das ist in dieser Branche eher selten.

Ich muss gestehen, dass ich vor allem die Anekdoten der Waltons Kinder genossen habe. Da war auch so ein liebevolles Gefühl und Respekt jedem gegenüber. Eine Geschichte im Film war, dass die Kinder vorsichtig alle um ihre Mutter herumstehen sollten, die sich gerade von einem schweren Schlag erholt hatte (in Wirklichkeit war es das erste Filmprojekt von Neal nach ihrem Schlaganfall). Unglücklicherweise, sagte Eric Scott, wurde Edgar Bergen das Opfer ihres jugendlichen Enthusiasmus. In dieser Szene wurde ihnen gesagt, dass ein Missionar Spielzeug verschenkt und die Kinder sprangen von ihren Sitzplätzen rund ums Radio auf. Großvater Walton ist in der Mitte der Stuhlrunde und wird "ausgeknockt". Das stand natürlich nicht im Drehbuch, es passierte einfach und der Regisseur ließ die Szene drin. Glücklicherweise passierte Bergen nichts weiter.

David Harper erinnert sich, wie Bergen einen Mantel nahm, diesen um eine Dummypuppe legte und begann, mit dieser eine Szene zu spielen. Harper erzählt, dass er als Junge nicht wusste, dass das Präsident Mc Karthy sein sollte (Dazu muss man wissen, dass unter der Ära Mc Karthy ganz besonders harte Anti-Kommunismus-Aktionen stattfanden. Beinahe jeder Amerikaner fing an, in dem anderen einen verkappten Kommunisten zu sehen, viele Menschen wurden damals diffamiert, die sich nicht eindeutig dagegen bekannten). Kami Kotler entgegnet, dass das auch bei ihr eine besondere Erinnerung hat.

Will Geer und Ellen Corby wurden von ihren Film-Enkeln sehr geliebt und sie sprachen in höchsten Tönen von Ihnen. Richard Thomas sagte, dass Will Geer den jungen Schauspielern klarmachte, wie glücklich sie sich schätzen könnten, an einer so großartigen Produktion teilhaben zu können. Ich erinnere mich noch, dass auch Will Geer ein Opfer der Mc Carthy Ära war, der die Anti-Kommunismus-Tests nicht bestand. Daher kam er auf eine schwarze Liste und konnte fortan nur wenige Bühnenengagements machen. Ellen Geer hat ein Buch über ihren Vater geschrieben, ich hoffe, ich werde es eines Tages lesen. Ellen sagte, dass ihr Vater ein wunderbarer Mensch gewesen sei, der ihr die Kraft zu Leben mit auf den Weg gab.

Judy Norton sprach über Ellen Corby und wie sie die Kinder beeinflusst hat. Sie erinnert sich, dass Corby eine begnadete Schauspielerin war, die immer alles gab, damit das Ergebnis perfekt war. Aber Ellen war auch freundlich und interessiert daran, den Kindern zu helfen, ihre Drehtage gut hinter sich zu bringen. Es ist offensichtlich, dass die Großeltern von Ihren Filmenkeln geliebt wurden. Sie werden wohl nicht nur von Fans der Serie vermisst und ihre Talente waren großartig.

Nach der Diskussion las Richard Thomas die Geschichte "Die Nacht vor Weihnachten" und machte dies wunderbar. Er sagte, dass er den Druck hat, es gut zu machen weil der Weihnachtsmann mit ihm zusammen auf der Bühne steht (damit meinte er David Huddleston, der im 1985er Weihnachtsfilm den Weihnachtsmann spielte). Danach sang Jon Walmsley "Home fort he holidays" und begleitete sich auf der Gitarre. Der Abend endete mit Jons Gitarre und Judy Norton, die alle Schauspieler einlud, das Lied "Goodnight" gemeinsam zu singen. Dann, in guter alter Walton-Tradition sagten sich alle Gute Nacht. Es war einfach faszinierend und das für gerade mal 20 Dollar. Solche Shows gibt es nicht häufig zu sehen. Manche sagen, die Waltons sind kitschig. Sollen sie doch. Dann gebt mir bitte Kitsch gegen die tägliche dunkle Angst.

Übrigens: Ralph Waite war nicht dabei, ich weiß nicht warum. (Anmerkung: Es wird gemutmaßt, dass er aus Altersgründen die Reise nicht antreten konnte.)

Übersetzt von Waltonfreundin Silke - Mit freundlicher Genehmigung von Tracy Gilbert

Feier zum 40jährige Bestehen des Pilotfilms "Die Heimkehr".