Die Ostergeschichte Teil-3 | ||
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Am nächsten Morgen... Ester betritt das Zimmer | ||
Ester | Bist du bereit für einen Besuch, Livie? | |
Olivia | Ich glaube schon | |
Reverend Fortwick betritt mit einem großen Paket unter dem Arm den Raum | ||
Reverend | Wir sind alle so besorgt um Sie, Mrs. Walton. Wie geht es Ihnen? | |
Olivia | Der Doktor sagt, es wird besser | |
Reverend | Ich bin froh, das zu hören. Ich komme als eine Art Botschafter von der Frauenvereinigung. Sie baten mich, Ihnen diese Paket zu übergeben und Ihnen ihr volles Mitgefühl auszusprechen. | |
Olivia | Mein Gott, so ein großes Paket | |
Ester | Soll ich es für dich öffnen, Livie? | |
Olivia | Danke Mutter. Wie nett von allen. Ich hoffe nicht, dass sie deswegen viel Geld ausgegeben haben | |
Reverend | Ich bin sicher, die Kosten waren gering | |
Ester zieht eine Decke aus dem Paket | Livie, sieh her! | |
Olivia | Ich sehe ja! | |
Ester | Es ist eine Decke mit lauter Unterschriften | |
Reverend | Ich habe so etwas noch nie gesehen! | |
Olivia liest auf der Decke | "Werde bald gesund, Evelyn", "Zuversicht von Alma", liebe gute Alma, "Beste Wünsche von Tippi" | |
Reverend | Sie haben daran gearbeitet, wann immer sie konnten | |
Olivia liest weiter | "Ich denke an dich, Myrle". Oh Mutter, lege sie über mich. Es ist, als ob ich alle meine lieben Freunde um mich hätte. Reverend, würden Sie ihnen sagen, ich bin überglücklich, so liebe Freunde zu haben? | |
Reverend | Das werde ich sicherlich. Gottes Segen sei mit Ihnen, MaŽam | |
Olivia | Danke | |
Der Reverend geht | ||
Ester | Ich begleite den Reverend hinaus | |
Der Reverend und Ester vor der Haustür | ||
Reverend | Wie haben es die Kinder aufgenommen? | |
Ester | Es ist schwer für die zu verstehen | |
Reverend | Das ist es für jeden von uns | |
Ester | Auch für Sie? Ein Mann Gottes? | |
Reverend | Ich akzeptiere seine Wege, MaŽam. Aber auch ich verstehe ihn nicht immer. Guten Tag | |
Szenenwechsel: Im Zimmer der Buben geht es hoch her. Jason sitzt auf seinem Bett und spielt auf seiner Gitarre, Ben und Jim-Bob raufen sich | ||
John-Boy kommt herein gestürzt | Wollt ihr wohl aufhören? Ben, geh von dem Bett runter. Jim-Bob! Wer hat das angefangen? | |
Ben | Weiß ich nicht | |
Jim-Bob | Er war es! | |
John-Boy | Was war los? | |
Jim-Bob | Ich weiß nicht, er ist plötzlich über mich hergefallen. | |
Ben | Es tut mir Leid | |
Jim-Bob | Mir auch | |
John-Boy | Im Moment ist wirklich die falsche Zeit zu raufen. | |
John-Boy zu Jason | Wo hast du die Gitarre her? | |
Jason | Ich habe sie gekauft | |
John-Boy | Woher hattest du das Geld? Hast du etwas verkauft? | |
Jason | Das ist meine Angelegenheit. Du meckerst mehr herum als Mama und Papa zusammen | |
John-Boy | Hör du auf herumzumeckern | |
Jason | Ich mecker gar nicht, aber du ständig | |
John-Boy | Ich auch nicht. Es tut mir Leid | |
John-Boy geht in sein Zimmer. Auf seinem Bett liegen die drei Mädchen | ||
John-Boy | Elizabeth, ich dachte du lutschst nicht mehr am Daumen? | |
Elizabeth | Das dachte ich auch | |
John-Boy | Große Mädchen lutschen nicht am Daumen | |
Elizabeth | Ich fühle mich nicht als großes Mädchen heute Nacht | |
John-Boy | Geht zurück ins Bett | |
Mary-Ellen | Können wir nicht hier bleiben? | |
John-Boy | Nein, könnt ihr nicht | |
Erin | Bitte nur einen kleinen Moment | |
Elizabeth | Ich lutsche auch nicht am Daumen | |
Die Jungs kommen herein spaziert und lassen sich ebenfalls auf dem Bett nieder | ||
John-Boy | Was geht hier vor? | |
Ben | Wir sitzen auf deinem Bett | |
John-Boy | Nein, das tut ihr nicht. Ihr habt eure eigenen Betten | |
Jim-Bob | Die haben die auch (er zeigt in Richtung Mädchen) | |
John-Boy | O.k. Lasst uns eine Sache klar stellen. Das ist etwas Besonderes und wird nicht zur Dauereinrichtung | |
Erin | John-Boy, du hast Mama gesehen, stimmts? | |
John-Boy | Nur von der Tür aus | |
Erin | Sieht sie sehr verändert aus? | |
John-Boy | Natürlich nicht, Erin. Wie kommst du auf so einen Blödsinn? | |
Erin | Weiß ich nicht. Aber ich würde es nicht aushalten, wenn Mama verändert wäre | |
Szenenwechsel: Im Schlafzimmer legen Dr. Vance und John Schienen an Olivias Beinen an | ||
Dr. Vance | Tut es weh? | |
Olivia | Ich spüre überhaupt nichts | |
Dr. Vance | Diese Schienen werden die noch intakten Muskeln schützen | |
Olivia | Gibt es nicht Übungen, die ich machen kann? | |
Dr. Vance | Die einzige Übung, die Sie machen können, ist, sich alleine aufzusetzen! | |
Olivia | Das ist alles? | |
Dr. Vance | Das ist nicht so leicht, wie Sie glauben | |
Olivia | Wer sagt, dass es leicht sein soll? Aber wie bekomme ich das Gefühl in meinen Beinen zurück, wenn ich keine Übungen mache? | |
Dr. Vance | Zu gegebener Zeit werden Sie lernen, mit Krücken zu laufen | |
Olivia | Jetzt! Ich möchte jetzt etwas tun! | |
Dr. Vance | Es tut mir Leid, Livie, aber Sie haben keine andere Wahl | |
John | Aber es muss doch etwas geben, was sie tun kann, Doc! Eine Art Medizin vielleicht? | |
Dr. Vance | Ich kenne keine. Aber die Zeit spricht für Sie, Livie. Sie sind eine junge Frau, entschlossen und ich glaube, sie werden eine gute Genesung angehen. Ich komme zwei- dreimal die Woche. Wenn der Schmerz schlimmer wird oder das Fieber wieder steigt, holen Sie mich. | |
Olivia | Können die Kinder zu mir kommen? | |
Dr. Vance | Oh, ja, ich glaube Sie können sie sehen. | |
Olivia | Jetzt? | |
Dr. Vance | Wenn Sie möchten | |
John | Ich hole sie | |
Dr. Vance | Ich komme allein hinaus | |
John unten in der Küche | Ihr könnt jetzt eure Mama sehen | |
Die Kinder, allen voran Ben, stürmen los und rasen die Treppe hinauf. Nur Erin bleibt sitzen | ||
John-Boy | Langsam, Ben! | |
John-Boy geht auch hinauf | Komm Erin | |
Erin rennt zur Küchentür hinaus ins Freie. Währenddessen steht John oben an der Tür, Olivia sitzt im Bett und breitet ihre Arme aus | ||
Elizabeth schreit | Mama und rennt in ihre Arme | |
Alle anderen laufen auch zu ihr hin und umarmen sie | ||
Olivia | Das ist meine Medizin! Mary-Ellen, ich erkenne dich kaum wieder ohne Baseballhandschuh!Jim-Bob, wenn du nicht bald einen Haarschnitt bekommst, hält dich jeder für einen Schäferhund! | |
Jim-Bob | Wau,wau | |
Alle lachen fröhlich | ||
Olivia | Und Fräulein Elizabeth, ich habe gehört, du lutschst wieder am Daumen? | |
Elizabeth | Ich habe wieder aufgehört, Mama. Für immer! | |
Olivia | Ich bin froh das zu hören | |
Elizabeth berührt ihre Beine | Spürst du das? | |
Olivia | Nein, Elizabeth. Wo ist Erin? | |
Mary-Ellen | Sie war mit uns unten | |
john-Boy | Ich hole sie | |
Olivia | Jason, hast du deine Mundharmonika dabei? | |
Jason | Mmh | |
Olivia | Spiele etwas, etwas fröhliches | |
Jason spielt | ||
Olivia zu Elizabeth | Komm her. Elizabeth setzt sich auf das Bett | |
Unterdessen John-Boy in der Küche | ||
John-Boy zu Ester | Wo ist Erin? | |
Ester | Sie ist hinaus gelaufen | |
John-Boy geht hinaus und ruft nach Erin. Er findet sie weinend in der Scheune | ||
John-Boy | Erin? Warum versteckst du dich hier?. Deine Mama hat nach dir gefragt. | |
Erin | John-Boy, ich habe Angst | |
John-Boy | Es gibt nichts, wovor du Angst haben müsstest! | |
Erin | Ich will Mama nicht sehen, wenn sie krank ist, wie eine fremde person | |
John-Boy | Erin | |
Erin | John-Boy, ich will nicht, dass Mama anders ist als sonst. | |
Erin weint noch mehr, John-Boy nimmt sie in den Arm | ||
John-Boy | Ruhig jetzt, Schatz! Erin, hör mir zu. Die wichtigen Dinge haben sich bei Mama doch nicht geändert. Das können sie nie, das, was sie fühlt für dich und mich! Vielleicht kann sie im Moment nicht laufen, aber sie ist dieselbe wie immer und sie will dich seh | |
Erin | Ich schäme mich! | |
John-Boy | Es gibt keinen Grund sich zu schämen! Es ist ganz normal, dass du die Menschen, die du liebst, immer gleich haben willst. Komm jetzt, sie wartet auf dich! Hier - er gibt ihr ein Taschentuch | |
Erin wischt sich die Tränen ab | ||
Wieder im Schlafzimmer. Elizabeth liegt in Olivias Armen, Jason spielt Mundharmonika. John-Boy kommt mit Erin herein | ||
Erin rennt auf sie zu | Mama | |
Olivia umarmt sie | Liebling | |
Jason spielt wieder | ||
Szenenwechsel: John-Boy sitzt an seinem Schreibtisch und schreibt in sein Tagebuch | ||
John-Boy schreibt | Mamas Zimmer ist der Mittelpunkt des Hauses geworden. Jeden Tag redet sie mit uns, erzählt uns von den Hoffnungen und Wünschen, die sie für jeden von uns hat: | |
Ben steht an ihrem Bett und liest ihr aus der Bibel vor | Er führt mich an das stille Wasser. Er erfrischte meine Seele und führt mich auf dem rechten Weg in seines Namens Willen, und wie ich so wanderte im finsteren Tal im Schatten... | |
Olivia | Das ist schön, Ben. Würdest du mir einen Gefallen tun? Lies mir aus dem Lied des Salomon vor. Ich habe am liebsten Kapitel 2, Vers 11 | |
Ben | Sicher Mama. Er blättert. Hier ist es. Der Winter ist vorbei, der Regen ist aus und weg. Die Blumen kommen aus der Erde und die Stimmen der Turteltauben sind weithin über das Land zu hören. | |
Olivia | Ist das nicht schön? Du hast es so schön gefühlvoll gelesen | |
Ben setzt sich zu ihr auf das Bett | ||
Olivia | Möchtest du wirklich Prediger werden? | |
Ben | Wenn es das ist, was du willst, Mama | |
Olivia | Was willst du denn? | |
Ben | Predigen wäre schön, aber ich interessiere mich auch für das Kaufmännische | |
Olivia | Kaufmann? | |
Ben | Erinnerst du dich an den dicken Fisch, den ich gefangen habe und Daddy sagte, es ist in Ordnung, wenn ich ihn verkaufe? Ich verkaufte ihn an Mr. Godsey für 15 Cent und er mag doch gar keinen Fisch. er sagte, zu gegebener Zeit werde ich ein prima Kaufmann. | |
Olivia | Du solltest es versuchen | |
Ben | Was könnte ich verkaufen? | |
Olivia | In Fisch liegt wohl nicht so besonders viel Zukunft. Wie wäre es mit Zeitungen? | |
Ben | Wie Colliers und samstag Abend Post? | |
Olivia | Ich hörte von einigen Jungen, die sehr erfolgreich darin waren | |
Ben | Soll ich es wirklich versuchen? | |
Erzähler | Es schien, als ob Mama besorgt wäre, dass wir beginnen unsere Möglichkeiten und Talent zu nutzen, die sie in uns sah: | |
Olivia zu Mary-Ellen | Ich möchte, dass du mit GW zu diesem Tanzfest gehst! | |
Mary-Ellen | Mama | |
Olivia | Ich will dich als hübsches Mädchen in einem reizenden Kleid sehen | |
Mary-Ellen | Ich habe kein reizendes Kleid | |
Olivia | Das weiß ich. Und deshalb werden wir dir eins nähen. Geh und hol "ladies home journal". Los. | |
Erzähler | Wir alle versuchten, Mamas Wünsche zu erfüllen um sie und uns glücklich zu machen | |
Jason sitzt in der Scheune und komponiert auf seiner Gitarre ein Lied | ||
Erzähler | Sie ermutigte Jason an seiner Musik zu arbeiten. Sie sagte, er solle es bei der Amateurshow in Charlottesville versuchen. Mit mir sprach sie am liebsten über das College und was ich einmal studieren werde: | |
John-Boy sitzt auf ihrem Bett | ||
Olivia | Die Universität von Virginia. Ich kann mir dich dort gut vorstellen. | |
John-Boy lachend | In meinem Waschbärenmantel und meinem runden Filzhut? | |
Olivia | Was du dort trägst interessiert mich nicht halb so viel, wie das, was du dort lernst. Welche Kurse willst du belegen? | |
John-Boy | Ich weiß nicht. Ich hoffe erstmal, dass sie mich überhaupt aufnehmen. Sie haben dort so viele Anforderungen. | |
Olivia | Ich möchte es mir alles vorstellen! | |
John-Boy | Weißt du mama, der Campus ist nur 25 Meilen von hier weg. Vielleicht könnte ich hinfahren und einige Broschüren holen. Wir könnten dann alles hier gemeinsam planen | |
Olivia | Das wäre toll! | |
John-Boy | Das fände ich auch. Ich frage Daddy, wann er mir den Truck geben kann. | |
Olivia sieht ihm nach | John-Boy, denkst du ich bin verrückt? | |
John-Boy | Nein Mama! | |
Er geht hinaus. Olivia sieht ihm nach und versucht sich alleine aufzusetzen. Nach mehreren Versuchen gelingt es ihr. | ||
Szenenwechsel: John-Boy ist an der Universität in Charlottesville angekommen und betritt den Campus... | ||
Mit freundlicher Unterstützung von Mary Ellen Juli 2005 |