Die Heimkehr Teil-3
Im Wohnzimmer: John-Boy befestigt eine Lichterkette am Weihnachtsbaum, die Kinder sehen gespannt zu.
John-BoyDas letzte Kabel
ErinDürfen wir jetzt den restlichen Schmuck aufhängen?
John-BoyJa, ich bin fertig.
Die Kinder stürzen sich auf den Weihnachtsschmuck.
John-BoyHe, passt auf, etwas ruhiger!
BenDa ist eine Rote!
Jim-BobIch will auch eine
ErinSchaut mal, eine silberne. Darin kann man sich sogar spiegeln!
Jim-BobIch habe eine selbstgemachte Stofffigur. Die hänge ich lieber nicht auf.
Er geht um den Tisch
ElizabethEine goldene Kugel
Jim-Bob kommt und rempelt Elizabeth an, sie lässt die Kugel fallen
Jim-BobMan bist du blöd
Elizabeth schreitDu warst das, du hast mich angerempelt am Arm
Jim-Bob schreit zurückHabe ich gar nicht!
John-Boy auf der Leiter schreitJetzt hört endlich auf ihr beiden und beruhigt euch, ja?
Olivia kommt herbei, zu John-BoyHör auf hier herumzuschreien
John-BoySie streiten sich immer und immer wieder
OliviaDu bist der Älteste, du solltest ihnen ein Vorbild sein
John-BoyIch bin es leid, der Älteste zu sein und herumglucken zu müssen wie ein Mutterhenne
OliviaDaran kann ich im Moment nichts ändern. Also hör auf damit!
John-Boy zu ElizabethUnd das nächste Mal wenn du dich rührst, sperre ich dich auf den Speicher.
ElizabethDu sollst ein Vorbild sein, John-Boy!
John-BoyJetzt mache ich das letzte Licht fest und dann machen wir weiter.
Die Kinder sehen zu ihm
JasonAlso gut
John-BoyDrückt die Daumen. Wenn ein Licht nicht funktioniert, gehen alle nicht!
JasonSoll ich dir helfen?
John-BoySteck den Stecker ein!
Jason geht zur Steckdose, die anderen Kinder schauen gespannt auf den Baum. Er erleuchtet hell und Jubel bricht los. Sie beginnen, den Baum zu behängen
BenIch nehme das, das sieht schön aus.
Mary-Ellen holt aus dem Schrank ein Vogelnest und setzt es in den Baum
JasonWas ist das denn?
Mary-Ellenes ist ein Vogelnest, ich habe es aufgehoben
JasonDu kannst das Ding doch nicht in den Baum stellen. Dann riecht ja alles nach Schmutz und Mäusen
Mary-EllenEs stinkt nicht, ich habe es auslüften lassen und innen ist es sauber.
JasonAber ein Vogelnest in einem Weihnachtsbaum
ErinDas ist das scheußlichste Ding, das ich in meinem Leben gesehen habe
Mary-EllenIch tue es in den Baum und es ist nicht scheußlich
ErinDu bist verrückt
Mary-EllenRed doch keinen Quatsch
ErinJohn-Boy, schau was sie gemacht hat!
John-BoyWenn der Weihnachtsmann dieses Vogelnest im Weihnachtsbaum sieht, dreht er gleich im Kamin wieder um
ElizabethUnd dann kriege ich keine Puppe
Mary-EllenHeul nicht, du Baby!
ElizabethUnd wegen dir kommt der Weihnachtsmann nicht!
Sie heult
Jasonich würde mich an deiner Stelle schämen, Mary-Ellen!
Mary-EllenOh, was seid ihr doch für Zimtzicken
ErinMama, Mama, Mama
sie rennt in die Küche, Olivia kommt herbei
OliviaWas ist jetzt wieder los?
ErinMary-Ellen ist Schuld, dass Elizabeth heult, weil der ganze Baum nach Vogelnest riechen wird und deshalb der Weihnachtsmann nicht zu uns kommt und dann hat sie auch noch dieses gemeine Wort gesagt.
OliviaWas hast du dazu zu sagen, Mary-Ellen?
Mary-EllenMein Vogelnest ist der schönste Schmuck an unserem Weihnachtsbaum!
Olivia zu ElizabethWas hat sie für ein Wort zu euch gesagt?
ElizabethSie sagte wir sind Zimtzicken
OliviaOh, das bist du aber ganz und gar nicht!
ElizabethIch fühle mich auch nicht so
OliviaDas ist gut!
Sie geht zum Baum und betrachtet das Nest
OliviaOh, so ein schönes Nest. Ein hübsches Ding und es sieht ganz natürlich aus
An der Tür poltert es, die Kinder stürmen los und schreien wild durcheinander: Daddy, Daddy!
Jim-Bob reißt die Tür auf und die Enttäuschung ist groß
Jim-BobEs ist Charlie
CharlieHey, guten Abend
OliviaKommen Sie rein, Charlie
CharlieDas war ja ein toller Empfang!
OliviaWir freuen uns, Sie zu sehen, Charlie, aber wir haben gedacht, es ist John!
CharlieOh, er ist noch nicht zu Hause?
OliviaNein, wir machen uns schon Sorgen!
CharlieDas würde ich auch um diese Zeit
OliviaMöchten Sie einen Cafe, Charlie?
CharlieNein, Danke, ich kann nicht bleiben, aber ich wusste, dass John noch nicht da ist und deswegen dachte ich, ich bringe das Fleisch auf den Tisch!
Er knallt einen riesigen Truthahn auf den Tisch
OliviaCharlie, ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll!
CharlieSie müssen sich nicht bedanken, Livie
OliviaDas ist die Antwort auf mein Gebet!
EsterEin toller Vogel! Woher kommt er Charlie?
CharlieOh,ich habe ihn in den Bergen geschossen!
EsterEr sieht so ganz anders aus als die Vögel, die hier sonst geschossen werden. Und ich sehe kein Einschussloch!
CharlieEr hat auch keins! ich habe nur einen einzigen Schuss gebraucht, in den Kopf, denn er hat gerade gebrütet.
Ester aufbrausendEinen brütenden Vogel? Sie wollen mir erzählen, Sie hätten einen brütenden Vogel geschossen?
CharlieAuf 36 Schritt, Mrs. Walton, unter einem Kastanienbaum
OliviaIch werde ihn gleich zubereiten
EsterDer sieht für mich aus wie ein Vogel aus einer Zuchtfabrik!
OliviaOh, wird John überrascht sein, wenn er Heim kommt und einen gebratenen Weihnachtstruthahn vorfindet!
CharlieIch muss jetzt gehen, ich habe noch viel zu erledigen, ich wünsche allen Frohe Weihnachten!
OliviaOh, Charlie, möchten Sie nicht wenigstens meinen Apfelkuchen versuchen? Er ist noch warm!
CharlieOh, nein, ich kann nicht, ich habe noch viel auszuliefern. Wenn ich John begegne, bringe ich ihn vorbei. Auf Wiedersehen alle zusammen!
Er geht
John-BoyMama, woher glaubst du hat Charlie diesen Vogel?
OliviaGeh die Kuh melken, John-Boy!
Im Stall, John Boy melkt die Kuh, Mary-Ellen kommt herein
Mary-EllenIch finde, eine Kuh zu melken ist das Schrecklichste, was man tun kann!
John-BoyHast du eine andere Idee, wie man die Milch hier heraus kriegen könnte?
Mary-EllenMan müsste die Kuh schütteln, bis es von selbst heraus läuft
John-Boy lacht
Mary-EllenHattest du schon einmal Verabredungen?
John-Boysicher
Mary-EllenIch meine wirkliche Verabredungen
John-BoyIch hatte richtige Verabredungen
Mary-EllenMeinst du, als du mit Gwen Foster gegangen bist?
John-BoyJa!
Mary-EllenWas habt ihr gemacht?
John-BoyWir sind spazieren gegangen
Mary-EllenWas sonst noch?
John-BoyNichts sonst noch
Mary-EllenHast du sie geküsst?
John-BoyIch habe es versucht.
Mary-EllenWarum hast du es nicht?
John-Boy grinstDaddy kam auf die Veranda
Mary-Ellen lachtHast du viele Mädchen geküsst?
John-BoyJa, einige habe ich geküsst
Mary-EllenAuf die Lippen?
John-BoyNatürlich
Mary-EllenWie war es?
John-BoyEs war sehr schön
Mary-EllenOh, ich glaube bei mir dauert das noch ewig!
John-BoyOh, Mary-Ellen, fang nicht wieder mit dieser Leier an!
Mary-EllenWarum? Ich will auch Erfahrungen machen, Tom ist schon 14 und er wohnt in der Stadt und ich verstecke mich hier draußen.
John-BoyBeruhige dich mal wieder, Mädchen!
Mary-EllenIch will mich aber nicht beruhigen!
John-Boy lachtJa, das Problem des Großwerdens
Mary-EllenDas ist im Moment eben so
John-BoyWir werden alle groß und eines Tages gehen wir wieder, so ist das. Außerdem bist du ein hübsches Mädchen
Mary-EllenIch habe kein hübsches Gesicht!
John-BoyIch weiß nicht
Mary-EllenWas?
John-BoyDu bist eines Tages genauso schön wie Mama!
Mary-EllenDas wäre toll
Sie rennt übermütig hinaus und rempelt John-Boy an, der den Milcheimer trägt
John-BoyHe, pass auf, stoß mich nicht!
Olivia sitzt in der Küche und reibt Karotten, Mary-Ellen kommt herein
Mary-EllenMama, denkst du ich bin hübsch?
OliviaNein, ich denke du bist schön!
Mary-EllenDanke, mama
OliviaGern geschehen, Mary-Ellen
John-Boy kommt mit dem Milcheimer herein
John-BoyWo sind die alle?
OliviaIm Wohnzimmer, sie hören Radio
Die Kinder sitzen im Wohnzimmer und hören Radio, John-Boy kommt mit einem Bottich zum Buttertstampfen herein
SamSeit wann macht man Butter im Wohnzimmer?
John-BoyIch will auch die Sendung hören, wie alle anderen!
Die KinderPsst
Es klopft an der Küchentür, Olivia öffnet
ClaudieHallo Mrs. Walton!
OliviaUm Gottes Willen Claudie, um diese Zeit?
ClaudieWo sind die Jungs und Mädels, Mrs. Walton?
OliviaSie sind im Wohnzimmer und hören Radio, komm rein.
ClaudieIch habe eine Überraschung, Mrs. Walton!
Olivia zu den KindernSeht wer hier ist!
John-BoyHallo Claudie!
Jim-BobWas machst du hier?
OliviaClaudie hat eine Überraschung für euch! Macht das Radio aus!
ClaudieVor Ikes Laden ist eine Missionarin, sie hat Geschenke mitgebracht. Sie sagt, jeder kann ein Geschenk haben, wenn er kommt.
Die Kinder springen auf und wollen losrennen
OliviaMoment! Wir billigen keine Almosen in diesem Haus!
John-BoyUnd der Truthahn von Charlie?
OliviaDas geht dich nichts an, John-Boy
SamWarum lässt du sie nicht gehen, Livie? Ich sehe nichts Verkehrtes daran sie dorthin gehen zu lassen und ein Spielzeug, einen Apfel oder Süßigkeiten zu bekommen.
BenMama, können wir nicht hingehen und zuschauen?
OliviaWas für eine Art Vergnügen soll das denn sein?
Jim-BobWir haben wenigstens etwas zu tun.
Mary-EllenKönnen wir nicht hingehen und eine Kleinigkeit holen?
ErinMama, wir schauen nur, wie die anderen das machen.
SamLass sie gehen, Livie!
OliviaAlso gut. Es kann nichts schaden dorthin zu gehen und zuzusehen.
Die Kinder stürmen los, Olivia steht mitten im Getümmel
OliviaZieht euch warm an, wenn ihr rausgeht!
John-Boy, nimm Elizabeth an die Hand.Ben, erkälte dich nicht wieder!
John-BoyIn Ordnung, Mama
Die Kinder stapfen mit Taschenlampen durch den Wald zu Ikes Laden
MissionarinFrohe Weihnachten, Frohe Weihnachten, Kinder. Das war ein langer Weg hierher, ich hätte es fast nicht geschafft! Ich habe noch nie eine so rutschige Gegend gesehen.
Oh, kommt her Kinder! Ich weiß, es ist kalt und ihr wollt eure Geschenke, aber zuerst will ich, dass ihr wisst, warum ich hier bin. Wer weiß, was eine Missionarin ist.
Mary-EllenJemand der den Glauben zu den Ungläubigen bringt.
MissionarinGanz genau! Und ich bin Missionarin. Dieses Jahr sagte ich zu den Damen in unserer Vereinigung. Warum kümmern wir uns um arme Kinder in anderen Ländern, wenn in Blue-Ridge Mountain auch genug solche Kinder sind. So haben wir unsere Geschenke dieses Jahr nicht in ferne Ländern geschickt, sondern zu euch, die es genauso nötig haben. Das ist der Grund, warum ich hier bin. Und wir werden mit einem Lied beginnen. Wer weiß ein schönes Lied?
ElizabethGepriesen sei Gott!
MissionarinPrima, möchtest du anfangen?
Elizabeth fängt an, alle anderen stimmen mit ein.
MissionarinOh, singt lauter, das ist wundervoll! Los gehts!
Sie singen
MissionarinDas war zauberhaft, Kinder. Wie jeder weiß, ist Weihnachten der Geburtstag von Jesus Christus und weil die Bibel das heilige Buch ist möchte ich, dass jeder, der ein Geschenk möchte, einen Bibelvers aufsagt.
ein JungeSein oder Nichtsein!
John-BoyDas ist nicht aus der Bibel, das ist Shakespeare!
der JungeWeiß jemand einen?
Mary-Ellen zu ihmLiebe deinen Nächsten wie dich selbst.
JungeDanke Mary-Ellen!
Er läuft vor und sagt den Spruch der Missionarin
MissionarinDas ist richtig, liebe alle gleich. Das ist ein guter Vers. Weißt du was er bedeutet?
JungeNein
MissionarinWeiß jemand, was er bedeutet?
Mary-Ellen meldet sichMan soll alle Menschen, egal wie sie aussehen, gleich lieben wie man sich liebt!
MissionarinGanz genau, prima!
Sie gibt dem Jungen das Geschenk
Mary-Ellen zu einem MädchenMache Gott eine Freude und du wirst fröhlich sein!
Das Mädchen läuft vor und sagt dies der Missionarin
MissionarinOh, was habt ihr doch für einen tollen Lehrer in der Sonntagsschule.
Sie gibt ihr das Geschenk
Claudie zu Mary-EllenWeißt du noch einen?
Mary-Ellen sagt ihn ins Ohr
ClaudieDas kann ich mir nicht merken
Mary-EllenGepriesen sei Gott!
Claudie zur MissionarinGepriesen sei Gott!
MissionarinGott liebt dich Kind
Sie gibt ihm das Paket
Ein anderes Mädchen dreht sich zu Mary-Ellen um
John-BoyDeine Brüste sind wie zwei Kitzlein
wie die Zwillinge einer Gazelle
die in den Lilien weiden
Hohelied des Salomon, 4. Kapitel, Vers 5
Das Mädchen läuft zur MissionarinDeine Brüste sind wie zwei Kitzlein
wie die Zwillinge einer Gazelle
die in den Lilien weiden
Hohelied des Salomon, 4. Kapitel, Vers 5
Missionarin schluckt irritiertDanke
Sie gibt ihr zögernd das Paket und sieht ihr verdutzt nach
MissionarinJetzt habe ich noch ein Paket für ein kleines Mädchen, was ist mit dir?
Sie zeigt zu Elizabeth
Mary-Ellen zu ElizabethGib, so wird dir gegeben
Elizabeth läuft vorGib, so wird dir gegeben!
MissionarinOh, das ist schön
Sie gibt ihr das Paket, Elizabeth läuft zu den anderen zurück.
Erin zu Mary-EllenWas wird Daddy dazu sagen
Mary-EllenWir sagen es ihm nicht.
ErinEr wird es merken
John-BoyDas war doch nur etwas Freudiges für Elizabeth!
Elizabeth kommt
Mary-EllenWas hast du bekommen, Schatz?
ElizabethEs fühlt sich an wie eine Puppe
Sie macht das Papier ab und hält eine Puppe in der Hand, deren Gesicht zerbrochen ist
ElizabethSie ist tot, jemand hat sie getötet!
Sie schmeißt sie auf den Boden und weint
John-Boy nimmt sie in den ArmWir können das kleben, wenn du willst.
ElzabethNicht in millionen Jahren
John-BoyWir gehen Heim, komm
Die Puppe bleibt im Schnee liegen
John-Boy schreibt in sein TagebuchEs ist 22 Uhr und Vater ist noch nicht da. Mama stirbt fast vor Sorge und auch die anderen sind besorgt. Am Abend liefen wir zu Ikes Laden, wo eine Dame Geschenke an die Kinder verteilt hat. Elizabeth bekam eine zerbrochene Puppe und fürchtete sich.
Er schreibt weiterIch mache mir um mich Sorgen, weil ich über mich nachgedacht habe. Ich glaube, mit mir stimmt etwas nicht. Ich höre nicht auf zu wachsen und Mutter sagt, das wäre ganz natürlich, aber das glaube ich nicht. Ich kann zusehen, wie meine Hosen zu kurz werden. Das macht mir Angst, ich werde größer als alle anderen und ich wünschte, ich könnte deswegen zu einem Arzt gehen.
Szenenwechsel: Die Großeltern sitzen im Wohnzimmer
Fortsetzung folgt ...
Mit freundlicher Unterstützung von Mary Ellen April 2006