Die Gitarre |
Erzähler | Als der Krieg zu ende und unsere Familie wieder vereint war, hatten die Jenigen, die weggegangen waren, Schwierigkeiten damit, sich von dem Kampf auf dem Schlachtfeld auf das Leben, dass sie verließen wieder einzustellen. Für meinen Bruder Jason erwies sich das als besonders schwierig. Es war in seinem Leben eine schmerzvolle Zeit, die uns seine Fähigkeit das Haus mit Musik zu erfüllen, welche wir immer als selbstverständlich ansahen, besonders anerkennen ließ. |
In der Küche war viel Gedränge und Hektik |
Olivia | Erin bist du bald fertig mit dem Obstkuchen? Ich brauche deine Hilfe das Abendessen auf den Tisch zu bekommen, bevor wir zum Bus fahren. |
Erin | Schon erledigt, Mama. Ich hoffe, er mag Kirschkuchen immer noch am liebsten. |
Olivia | Sicher tut er das. Elizabeth bist du mit dem Abstauben fertig? Das Klavier soll schön glänzend poliert sein. |
Elizabeth | Es glänzt so, dass ich mich sehen kann, Mama. |
Olivia ging um das Klavier herum und setzte sich. Sie spielte ein paar Noten. John kommt zur Haustür herein. |
John | Freundest du dich wieder mit dem Klavier an? |
Olivia | Es wird nett sein wieder Musik im Haus zu haben. Ich wusste gar nicht, wie ich sie vermissen würde, seid sie fort war. Ich liebte es Nachts wach zu liegen, mich an all die Zeiten zu erinnern, als ich ihn ausschimpfte, weil er anstelle der Hausarbeit lieber spielte. |
John | Bald wird er wieder dieses Haus mit Klavier, Gitarren und Harmonikaklang erfüllen, so, wie er es immer zu tun pflegt. |
Elizabeth | Und Gesang. Niemand beginnt ein Lied so wie Jason. |
John | Das ist richtig mein Schatz. Ich schätze, wir werden heute Nacht einen grandiosen Gesang haben. |
Jim-Bob, Ben und Cindy betreten das Zimmer. Cindy holt Virginia. |
Ben | Lass uns besser gehen, Vater. Der Bus könnte früher da sein. |
Jim-Bob | Wer fährt mit mir in meinem Wagen? |
Erin | Ich nicht. Er könnte Unterwegs auseinander brechen und ich möchte da sein, wenn Jason ankommt. |
Ben | Ich will. Vielleicht möchte Jason mit uns fahren. Es könnte ihn an all die armen, klapprigen Army Jeeps erinnern. |
Sie gingen alle zur Tür hinaus. |
Später an der Bushaltestelle. Der Bus hält an und nach einigen Reisenden steigt Jason, der einen Armykoffer und Anzug trägt aus. |
Abends am Abendbrottisch |
Olivia | Ich möchte das Dankgebet sprechen. Schon lange habe ich darauf gewartet. |
Alle reichen sich die Hände. |
Olivia | Danke Gott, dafür, dass du auf diese Familie und ihre Söhne acht gibst, um sie zu beschützen und sie zu ihren Lieben zurückzubringen. |
Alle | Amen. |
Elizabeth | Jason, warum hast du deine Uniform ausgezogen? |
Erin | Du schaust in ihr sicher sehr stattlich aus. |
Ben | Das sagt sie zu allen Jungs in Uniform. |
Jason | Ich bin nun Zivilist. Ich rechne nicht mehr damit, ihn noch mal tragen zu müssen. |
Olivia | Ich hoffe, nie wieder einer meiner Söhne in Uniform zu sehen. |
Cindy | Ich war nicht böse drum, als Ben ihn weg tat. Es ist schön dich wieder hier zu haben, Jason. |
Jason | Es ist großartig wieder hier zu sein. Aber ich wünschte das Mary Ellen und John Curtis ebenfalls hier wären. Und Großmutter. |
Olivia | Mary Ellen hätte Großmutter nie zu ihren Freunden nach Richmond gebracht, wenn sie gewusst hätte, dass du kommst. Wir hatten dich nicht so früh erwartet. |
Jason | Ich dachte selber, dass ich noch ein paar Wochen fortbleiben würde. Aber alles ging zuletzt so schnell, und sie brauchten nicht so viele von uns, wie sie dachten. Ich bin auch überrascht Ben und Jim-Bob hier zu sehen. |
Erin | Du kommst sicher auch um John-Boy zu sehen. Er kam letzten Monat nach Hause, bevor er wieder nach New York zurückging. Er lässt sich entschuldigen. Er vermisst dich. |
Olivia | Eines Tages wird die Familie wieder vollständig an diesem Tisch sitzen. Aber für heute lasst uns zufrieden sein. |
Jason | Ich habe mich so lange ich denken kann auf dieses Essen gefreut. Es schmeckt noch besser, als ich es in Erinnerung hatte. |
Olivia | Nun, genieße es und esst ordentlich. Erin hat einen Kirschkuchen zum Nachtisch bereitet. |
Jason | Nicht nur hübsch, auch noch Köchin. Wann sich dich wohl Jemand schnappen wird, Erin? |
Ben | Sie hat mittlerweile so viele Verehrer um sich herum, dass du nun, wo alle Freunde Zuhause sind, einen Schiedsrichter brauchst, um den Richtigen herauszufinden. |
Elizabeth | Und der, den sie nicht möchte, sagt sie, kann ich haben. |
Jason | Elizabeth, du bist so schnell groß geworden. Ich schätze, dass du nicht mehr so klein bist, wie du es warst, als ich wegging. |
Er holt aus, um ihr durchs Haar zu streichen. |
Jason | Ich habe diese Zöpfe vermisst. |
Elizabeth | Oh, Jason. Die sind etwas für kleine Mädchen. Ich bin nun eine junge Dame. |
Olivia | Nun, junge Dame. Du hilfst deiner Schwester, den Tisch aufzuräumen und den Nachtisch aufzutragen. |
Spätabends im Wohnzimmer. Jason schaut umher, berührt Gegenstände und setzt sich aufs Sofa. Olivia setzt sich neben ihn und legt ihren Arm um ihn. |
Olivia | Sieht es wie immer aus? |
Jason | Alles wie immer, Mutter. Es gab so viele Zeiten, in denen es mir Trost spendete. Ich stellte es mir oft vor mit Euch darin. |
John | Also, nun bist du wieder Zuhause Sohn. Du brauchst dir nichts mehr vorzustellen. |
Jason | Nein, ich schätze nicht. |
Elizabeth zieht an seinem Arm. |
Elizabeth | Komm, und schau dir das Klavier an, Jason. Es ist auf Hochglanz poliert und wir haben es auch gestimmt. |
Jim-Bob | Spiel einige von den Liedern, die sie Drüben spielen, Jason. |
Ben | Oh, ja, eins von denen, die sie immer im Radio spielen, das eine Schauspielerin immer zu den amerikanischen Truppen gesungen hat. Du weißt schon. |
Jason | Vielleicht später. |
Cindy | Dann spiel etwas auf deiner Gitarre. Ich habe Virginia erzählt, du würdest etwas für sie spielen. |
Erin | Wo ist deine Gitarre? Ich sah gar nicht, dass du sie aus dem Bus mitbrachtest. |
Jason | Ich tat es nicht. |
Ben | Nun, wo ist sie? |
Jason | Ich hab sie nicht mehr. |
Jim-Bob | Junge, ich war mir sicher, egal was auch passiert. Du würdest nie ohne sie wiederkommen. |
Jason | Nun, ich tat's nicht. |
Elizabeth | Kannst du wenigstens nur EIN Lied auf dem Klavier spielen? Was ist mit Don't sit under the apple tree? |
Jason | Ich sagte NEIN. |
Elizabeth | Dann sing es wenigstens. |
Jason | Elizabeth, belästige mich nicht. Ich sagte NEIN und ich meinte NEIN. |
Die Familie schaute betreten von einem zum anderen. |
John | Eure Brüder hatten einen langen Tag. Lasst uns alle Gute Nacht sagen und sie ihren wohlverdienten Schlaf schlafen. |
Jason | Danke Vater. Ich bin ganz schön müde. |
John | Nacht Sohn. Gut, dass du wieder Zuhause bist! |
Jason | Nacht Vater. |
Er umarmt ihn. Jason geht und umarmt Elizabeth. |
Jason | Es tut mir leid, dass ich dich so angegriffen habe. Ich war müder, als ich dachte. |
Elizabeth | Ist schon in Ordnung. Ich bin einfach nur froh, dass du wieder Zuhause bist. |
Jason | Gute Nacht Elizabeth. Gute Nacht alle zusammen. |
Am nächsten Tag. John, Jason und Ben sind im Sägewerk. Ben im Hintergrund, Jason und John im Vordergrund. |
Jason | Es tut gut, wieder diese Art von Arbeit zu machen. |
John | Schön dich hier zu haben. Aber ich denke, du möchtest den Tag lieber damit verbringen deine Freunde zu sehen. Einige Jungs der Band haben mir Löcher in den Bauch gefragt, wann du zurück bist. Und die Leute vom Drewdrop fragten auch nach dir. |
Jason | Vater, ich habe nachgedacht. Ich möchte im Drewdrop nicht mehr spielen. Ich weiß zwar, dass ich in diesem Beruf nicht so ein guter Arbeiter bin wie Ben .Aber ich will alles versuchen, und du und Ben, könnt mir alles, was ich wissen muss beibringen. Ich möchte in dem Sägewerk arbeiten. |
John | Das kommt ein bisschen plötzlich, nicht? Du mochtest das hier nie besonders .Ich erinnere mich an die Zeit, als du und ich hierher gingen und ich mir dies für dich wünschte, du aber etwas anderes wolltest. |
Jason | Ich erinnere mich. |
John | Es schien mir so, als würdest du besonders hart dafür arbeiten, um von hier wegzukommen. |
Jason | Möchtest du damit sagen, dass du mich nicht dabei haben möchtest? |
John | Nein, Jason, davon hab ich nichts gesagt. Ich bin froh, dass du hier bist. Das weißt du. Aber was ich am meisten möchte ist, dass du DAS tust, was dich glücklich macht. Bist du sicher, dass es DAS ist? Was ist mit deiner Musik? Wirst du Zeit dafür haben, wenn du hier arbeitest? |
Jason | Ich möchte nicht Beides. Ich brauche die Musik nicht. Ich brauche eine Arbeit. Ich brauche DIESE Arbeit. |
John | OK, wir versuchen es eine Weile. Aber wenn du es dir anders überlegst... |
Jason | Werde ich nicht. Danke Vater! |
In dieser Nacht. Das Haus ist dunkel. Jason ist im Bett. Er wälzt sich im Schlaf hin und her und stöhnt leise. Plötzlich schreit er laut und lang. Jim-Bob hastet zu Jasons Bett und beugt sich über ihn. Jason ergreift ihn und wirft ihn zu Boden. Dann springt er auf ihn. Nun ist auch der Rest der Familie im Zimmer. John reißt Jason von Jim-Bob herunter. Er legt seine Arme um Jason, der zappelt, um sich zu befreien. John spricht mit Jim-Bob. |
John | Bist du in Ordnung, Jim-Bob? |
Jim-Bob reibt sich den Ellebogen. |
Jim-Bob | Ich denke schon. |
John bringt Jason zu seinem Bett zurück und setzt ihn hin. Jason hat aufgehört zu zappeln. |
Elizabeth | Ist Jason in Ordnung? |
John | Er hatte nur einen schlechten Traum. Es geht ihm nun gut. Geht nun alle wieder ins Bett. |
Jason blickt auf und schaut um sich herum. |
Jason | Vater? Was tust du hier? Was ist passiert? |
Jim-Bob | Du hattest einen Albtraum. Zuerst schriest du ganz laut, und als ich an dein Bett kam, packtest du mich und ... |
Olivia | Jetzt reichts. Raus mit Euch. Zurück ins Bett. |
Jason | Es tut mir so leid, Jim-Bob. Bist du in Ordnung? |
Jim-Bob | Ich bin OK. Wirklich Jason. Mir geht's gut. |
Jason | Es tut mir so leid, was passiert ist. Ich schätze, es ist besser, du hältst mich davon ab, wenn das noch mal vorkommt. |
Jim-Bob | Mach dir keine Sorgen, das werd ich tun. |
Jason kehrt zu seinem Bett zurück und setzt sich. John und Olivia setzen sich links und rechts neben ihm. |
John | Das muss einer von DIESEN Träumen gewesen sein. Möchtest du über ihn sprechen? |
Jason schüttelt mit dem Kopf. |
Jason | Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Ich habe sie manchmal. Träume, meine ich. Ich dachte, dass ich sie hier Zuhause nicht hätte. Es tut mir leid. |
Olivia | Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Kann ich irgendetwas für dich tun? |
Jason | Nein, Mama. Ich weiß, dass ich kein Kind mehr bin. Aber Mama,... Mama, vielleicht kannst du doch ... Kannst du ein Weilchen bleiben? |
Olivia | Shh... Leg dich nur hin. Ich bleibe solange, wie du mich brauchst. |
Später in John- und Olivias Zimmer. Olivia legt sich in das Bett neben John. |
John | Ist er eingeschlafen? |
Olivia | Im Moment schon. Aber er ist sicher sehr unruhig. Ich mache mir Sorgen um ihn, John. Konntest du sehen, was in ihm vorging? Ich glaube wirklich, dass er versuchte Jim-Bob zu verletzen. |
John | Nein Liv. Er hatte einen Traum. Das ist alles. |
Olivia | Was träumte er nur, dass er so etwas machen konnte? |
John | Dinge, die du dir nicht vorstellen kannst, Liv? Dinge, die du dir nicht vorstellen möchtest. Männer sehen im Krieg Dinge, die ihnen jahrelang Albträume beschweren. |
Olivia | Ich würde einiges darum geben, wenn ihm das erspart geblieben wäre. |
John | Das würde ich auch. Aber wir können die Zeit nicht mehr zurückdrehen, mein Schatz. Wir können nur vorwärts schauen. |
Olivia | Was sollen wir tun? |
John | Nur für ihn da sein, wenn er uns braucht. |
Olivia | Da ist eine Seite an ihm, die ich bisher noch nicht kannte. |
John | Ich weiß. Gute Nacht Livvie. |
Einige Tage später. Die Familie macht sich für die Kirche fertig und Jason kommt in seinen Arbeitssachen nach unten. |
Olivia | Kommst du nicht mit in die Kirche? |
Jason | Nein Mama. Da ist einiges an Arbeit in dem Sägewerk, das ich gerne erledigen würde. |
Olivia | Die wird auch noch da sein, wenn du zurückkommst. Jeder hat sich schon darauf gefreut, dich wieder zu sehen, Jason .Ike und Cora Beth, die Baldwin Schwestern. Sie sind alle sehr gespannt auf dich. Und die alte Orgel wartet auf dich auch. Wir hatten keinen anständigen Organisten mehr seitdem du fort warst. Nun habe ich Jedem erzählt, dass du diesen Sonntag spielen würdest. Also beeile dich zieh dich um. |
Jason | Das hättest du nicht tun sollen, Mama. |
Olivia | Was nicht tun sollen? |
Jason | Jedem erzählen, dass ich die Orgel spielen würde. Du musst ihnen erzählen, dass ich es nicht mache. |
Olivia | Jason, warum bist du so stur? Wir haben uns alle so darauf gefreut,... |
Jason | Ich sagte Nein, Mama. Und wenn du demnächst möchtest, dass ich etwas mache, fragst du mich besser zuerst. |
Olivia | Jason, was ist denn in dich gefahren, so mit mir zu sprechen? |
Jason | Tut mir leid Mutter. Ich hätte das nicht sagen sollen. Aber ich spiele die Orgel nicht. Und ich gehe nicht zur Kirche um mich von Jedem damit belästigen zu lassen, die Orgel zu spielen. |
Er verließ das Zimmer und ging zum Sägewerk, in dem John arbeitete. |
John | Ich dachte, du würdest heute Morgen in der Kirche sein. |
Jason | Nein, Vater. Ich arbeite lieber hier Draußen. |
John | Nun, ich freue mich über Gesellschaft. Gibt es einen Grund dafür, dass du nicht in die Kirche gehen möchtest? |
Jason | Nein. Nun - ja. Ich möchte wohl ein jeden wieder sehen, aber ich möchte kein Organist mehr sein. Und sie alle wollen, dass ich spiele. |
John | Das klingt doch gar nicht so schlecht. Du hast es doch immer gemocht, wenn die Leute die fragten, ob du spielst. |
Jason | Mir ist nicht danach, Vater. |
John | Nun, ich denke, dass du selber am besten weißt, was du willst .Hier, helfe mir das anzupassen. |
Später am Tag .Der Rest der Familie kehrt von der Kirche zurück, gefolgt von den Baldwin Schwestern. Sie steigen alle aus ihren Autos aus. John und Jason gehen zu ihnen, um sie zu begrüßen. Jason umarmt und küsst die Schwestern. |
Miss Mamie | Wir haben dich in der Kirche vermisst, Jason. Und Schwester und ich konnten es nicht abwarten, dich zu sehen. Oh, wie haben wir dich vermisst. Du warst uns immer einer der Liebsten, weißt du? |
Miss Emily | Man oh man, es ist so schön dich zu sehen, Jason. Deine Mutter war so freundlich uns zum Essen einzuladen und wir konnten nicht nein sagen. Wir wollten dich unbedingt wieder sehen. |
Jason | Nun, ich bin froh, dass Mutter euch gefragt hat. Es ist schön, Euch wieder zu sehen. Kommt herein, damit wir uns unterhalten können |
Im Wohnzimmer nach dem Essen. |
John | Wenn sie uns entschuldigen würden, meine Damen. Ben und ich haben einige Dinge im Sägewerk zu erledigen, bevor es dunkel wird. |
Cindy | Und ich muss dieses kleine, müde Mädchen hier für ein Nickerchen ins Bett bringen. |
Miss Emily | Natürlich, Liebe. Und du mach weiter John. Wir möchten keinen Mann von seiner Arbeit abhalten. |
Cindy trägt Virginia heraus und John und Ben folgen ihr. |
Miss Mamie | Das war ein köstliches Essen, Olivia. Der Braten war genauso zubereitet, wie Vater ihn immer mochte. |
Olivia | Ich bin froh, dass es ihnen geschmeckt hat. |
Miss Emily | Oh, das hat es wirklich. Und nur eine Sache würde diesen Tag noch wundervoller machen. Jason, würdest du für uns Klavier spielen? Schwester und ich haben deine wundervolle Musik so vermisst. Seid du uns verließt, tat sich in unserem Haus ein Abgrund auf, den du nur mit deiner Musik wieder schließen kannst. |
Olivia | Ich weiß genau, was sie meinen, meine Damen. Glauben sie mir, wir alle zusammen vermissten es. Jason? |
Jason | Es ist freundlich von Ihnen mich zu fragen. Aber ich denke nicht, dass es richtig wäre. Ich hatte nicht die Möglichkeit viel zu üben und ich fürchte, dass ich nicht mehr so gut bin, wie ich sein könnte. |
Miss Mamie | Das können wir kaum glauben, Jason. Aber macht doch nichts .Nur eine kleine Melodie. |
Jason | Nein, wirklich. Es war schön, sie wieder zu sehen und ich versichere ihnen, sobald ich kann, sie zu besuchen. Aber wir haben in dem Sägewerk ganz schön viel zu tun. In der Tat, ich gehe nun nach Draußen, um einiges mit Vater fertig zu bekommen. Einen schönen Nachmittag, meine Damen. |
Er verlässt sie. |
Olivia | Es tut mir leid. Aber er ist wirklich sehr beschäftigt. |
Miss Mamie | Trotz alledem, Olivia. Wir hätten den Jungen nicht so unter Druck setzen sollen Wir müssen auch gehen. Komm Schwester. |
Sie gehen. |
Jim-Bob | Mama, hast du Jason irgendetwas spielen hören, seitdem er hier ist? |
Olivia | Nein, nichts. Er versucht immer eine Entschuldigung dafür zu finden, um es zu vermeiden. |
Erin | Ich vermisse es. |
Elizabeth | Ich auch. Ich glaube, er vermisst seine Gitarre. Es ist kein Vergnügen ihn ohne zu sehn. |
Olivia | Er nahm sie überall mit hin, nicht wahr? Es war zum Verzweifeln mit ihm .Es war so, als wäre das Ding ein Teil seiner Hände. Schien so, als wenn er nicht ohne an ihr herumzuzupfen, dasitzen konnte. |
Elizabeth | Vielleicht sollten wir ihm eine Neue kaufen. |
Erin | Ich weiß nicht, Elizabeth. Sie sind schrecklich teuer. Was meinst du, Mutter? |
Olivia | Ich denke, dass ihr es gut meint, ihr Beiden. Aber ich bin mir nicht sicher, dass eine Gitarre eurem Bruder im Moment helfen wird. |
Elizabeth | Nächste Woche ist sein Geburtstag. Können wir es nicht versuchen, Mama? Ich werde die Hausarbeit für Cora Beth und Ike machen. Und ich bitte Cindy und Ben, die ein bisschen Geld zurückgelegt haben. |
Jim-Bob | Ich kann auch etwas besorgen. |
Erin | Und ich habe etwas gespart. Können wir nicht mal schauen, wie teuer es sein würde? |
Olivia | In Ordnung .Mal sehn ob Ben euch morgen nach Charlottesville mitnimmt. |
Jim-Bob | Ich nehme dich in meinem Auto mit. |
Olivia | Nein, das wirst du nicht. Wenn Ben Zeit hat, kannst du schauen, ob du etwas findest. |
Elizabeth | Danke, Mutter. Ich bin sicher, dass es ihm dann viel besser gehen wird. |
Olivia | Das hoffe ich auch, mein Schatz. Aber setze nicht zu große Hoffnungen darauf. |
Elizabeth | Keine Sorge, Mutter .Ich weiß, das es klappt. |
Am nächsten Tag. John, Jason und Ben sind im Sägewerk. |
John | Wir haben schrecklich hart gearbeitet, Jungs. Was meint ihr wir hören ein Weilchen auf und machen einen Spaziergang zum Berg? Dort sind einige Nutzbäume, die meiner Meinung nach zum abholzen geeignet sind. |
Ben | Danke Vater. Aber entschuldige, ich muss die Mädchen in die Stadt bringen. |
John | Jason? |
Jason | Sicher, Vater. Ich habe den Spaziergang zum Berg mit dir vermisst. Lass uns gehen. |
Auf dem Berg. |
John | Lass uns eine Pause machen. |
Sie setzen sich auf einen gefällten Baumstamm. |
John | Jason, wir haben seitdem du wieder da bist kein richtiges Gespräch miteinander geführt .Deine Mutter und ich machen uns Sorgen um dich. |
Jason | Mir geht's gut, Vater. Tut mir Leid wegen der Träume. |
John | Ich schätze, du sahst ein paar Dinge, an die du dich lieber nicht erinnern möchtest. |
Jason | Wenn ich einen Weg finden würde mich nicht daran zurückerinnern zu müssen, dann würde ich ihn nehmen. |
John | Ich sah im 1. Weltkrieg ein paar Dinge vor mir, wie mich selbst. Ich glaube nicht, dass es einen Weg gibt, sich nicht daran zurück zu erinnern. Aber vielleicht hilft es zu wissen, dass es mit der Zeit besser wird und du es nach einer Weile nicht mehr so deutlich siehst .Oder vielleicht wird es in deinem Leben so viele andere Dinge geben, dass es dir aus dem Sinn geht. |
Jason | Ist dir das passiert? |
John | Ja, ich hatte deine Mutter, einen neuen Sohn. Das wurde wichtiger. |
Jason | Ich habe nichts Wichtiges. |
John | Da glaube ich nicht .Du weißt, dass ich dich noch nie so oft über Toni hab reden hören, seitdem du zurück bist. Du dachtest, dass sie besonders wichtig ist. Hat sich das geändert? |
Jason | Nein, ich glaube nicht. Ich wünsche, sobald sie zurückkommt, mit ihr zusammen zu sein. Wenn sie mich noch möchte. |
John | gibt es einen Grund warum nicht? |
Jason zuckt mit den Achseln. |
John | Und du hast eine Familie, die dich liebt und auf dich Acht gibt. |
Jason | Ich weiß, Vater. |
John | Und du hast deine Musik. Das war immer wichtig für dich. |
John zieht seine Harmonika aus der Tasche. |
John | Hier, ich fand sie vor einer Weile. es ist deine Alte, die du als kleiner Bursche hattest. Du versuchtest, die ganze Zeit auf ihr zu spielen auf dem Schulweg, in der Scheune. |
Jason | Ich erinnere mich .Mama wurde bald verrückt davon. |
John | Sie würde nicht verrückt davon, wenn du es jetzt versuchst. Hier, probier einen Ton aus dem alten Ding zu bekommen. |
Jason nimmt sie, hält sie und gibt sie John zurück. |
Jason | Ich kann nicht, Vater. |
John | Ich habe nie richtig verstanden, was dir die Musik bedeutete, Jason das weißt du. Aber was ich verstand war, dass sie ein Teil von dir war. Es schien so, als wenn sie schon ein Teil von dir war, als du ganz klein warst und gerade laufen konntest .Es kam mir so vor, dass, wann immer du Ärger hattest, es dir zu helfen schien. Genau wie das Schreiben von John-Boy oder das Basteln von Jim-Bob. |
Jason | Es hilft nicht mehr, Vater. |
John | Kannst du ihr wirklich den Rücken zukehren? Deine Mutter erzählte mir, dass nicht für die Baldwin Schwestern spieltest und dass du nicht mehr als Organist in der Kirchespielen wirst. Was ist mit der Band, die du gründetest? Was ist mit der ganzen Arbeit, die du aufbrachtest, um durch das Musikstudium zu kommen? Jason, ich kann nicht verstehen, dass du das alles aufgeben willst. |
Jason | Vater, ich will es einfach nicht mehr in meinem Leben haben. |
John | Ich kann das nicht glauben. |
Jason | Vater, ich möchte dich nicht verärgern. Aber ich weiß, was ich will. Bitte lass mich selbst entscheiden. Frag mich nicht mehr, ob ich Klavier spiele. Hole keine Bandmitglieder, damit sie mich sehen. Erzähl mir nicht mehr von den Leuten im Drewdrop, die mich hören wollen. Und bring mir keine Harmonikas. Lass mich einfach nur allein. |
In dieser Nacht, in Johns und Olivias Zimmer. Sie machen sich fürs Bett fertig. John öffnet die Verpackung und zieht eine Gitarre heraus. |
John | Was ist das? |
Olivia | Die Kinder kauften sie für Jasons Geburtstag. |
John | Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. |
Olivia | Ich auch nicht, aber ich konnte es ihnen nicht ausreden. Vor allem Elizabeth nicht. |
John | Er erzählte mir, dass er nichts mehr mit Musik zutun haben wollte. |
Olivia | Oh, John - nein. |
John | Ich wünschte, er würde es versuchen. Er wird nicht richtig glücklich werden, wenn er die Musik aufgibt und im Sägewerk arbeitet. |
Olivia | Ich erinnere mich an die Zeit, in der er dich ins Vertrauen ziehen musste. |
John | Nun, er bezog mich in sein Vertrauen ein. Nun weiß ich nicht was wir mit ihm machen sollen. |
Olivia | Als unsere Jungs in den Krieg hinauszogen, betete ich, dass sie unverwundet zurückkämen Ich bekam Albträume von ihnen, in denen sie in Einzelteilen auf Schlachtfeldern oder in Krankenhäusern lagen. Jasons Körper ist unverwundet, aber ER braucht immer noch Zeit zum Heilen. Ich kann nicht daneben stehen und zusehen, wie er seine Träume aufgibt. Musik ist alles, was er immer wollte und wofür er immer gearbeitet hat. Was immer ihn auch davon abgebracht hat, es hat mit der Zeit, in der er fort war zu tun. John, ich weiß, dass er mir diese Dinge nicht mitteilen möchte, und Gott vergibt mir, ich bin auch nicht sicher, dass ich das hören möchte. Aber vielleicht möchte er es dir mitteilen. Kannst du ihn nicht dazu bringen darüber zu reden? |
John | Du kannst Menschen nicht dazu bringen über etwas zu sprechen, wenn sie noch nicht so weit sind darüber sprechen zu können. Aber eins ist sicher. Er läuft vor irgendetwas weg. |
Am nächsten Tag. Elizabeth sitzt am Klavier. Sie versucht ein Lied zu spielen. Jason kommt dazu. |
Jason | Braucht noch etwas Übung. |
Elizabeth | Warum hilfst du mir nicht? |
Jason | Ich kann nicht. Bin zu beschäftigt. |
Elizabeth | Bevor du gingst versprachst du mir, Unterrichtsstunden zu geben, wenn du wieder zurück bist. |
Jason | Das war zu der Zeit. Dinge können sich ändern. |
Elizabeth | Du hast dich verändert. |
Jason | Habe ich das? |
Elizabeth | Ja. Du hast dich nie ums Sägewerk gekümmert. Jetzt bist du nur noch dort. Und du hast uns immer gebeten deinem Spiel zuzuhören. Nun wollen wir, und nun willst du nicht mehr. |
Jason | Ich sagte schon, ich bin beschäftigt. |
Elizabeth | Jason, wie lange willst du noch darüber traurig sein, was im Krieg passiert ist? |
Jason | Ich bin nicht traurig, Elizabeth. |
Elizabeth | Doch, das bist du. Deine Augen sehen traurig aus. Nicht so, wie bevor du weggingst |
Jason | Ich kann nicht mit dir darüber reden. |
Elizabeth | Du hast immer versucht Gitarre zu spielen, als du traurig warst. |
Jason | Ich sagte es schon ich werde nie wieder eine Gitarre haben |
Elizabeth | Ich weiß. Was ist passiert? |
Jason | Hast du nicht irgendetwas zu tun? |
Einige Tage später. Olivia und die Mädchen sind in der Küche. |
Olivia | Elizabeth, steck diese Kerzen auf die Torte. Er wird jede Minute hier sein. Erin, geh und hol Ben und Jim-Bob und sag ihnen, sie sollen abwaschen. Ich sagte Vater, dass er Jason mittags pünktlich vom Sägewerk herüberschicken soll. |
Elizabeth | Mama, ich habe dieses Band an der Gitarre befestigt. Schaut es nicht hübsch aus? |
Olivia | Das tut es, mein Schatz. Vergiss nicht, wenn er die Gitarre nicht mag, nimm es nicht so schwer. Du hast dein Bestes getan - und nur das zählt. |
Elizabeth | Mach dir keine Sorgen, Mama. Er mag sie. |
Ben und Jim-Bob kommen herein und bald darauf kommen John und Jason. |
Familie | ÜBERRASCHUNG!!! |
Jason | Was ist denn hier los? |
Erin | Es ist dein Geburtstag, du Dummkopf. |
Jason | Ist er das? Hab ich ganz vergessen. Ist das etwa strafbar? |
Cindy | Nun, wir haben daran gedacht und das ist das Wichtigste. Nun puste bitte die Kerzen aus. |
Ben | Vergiss nicht dir etwas zu wünschen. |
Erin | Wir haben dir nur EIN Geschenk gekauft, aber es ist ein großes Geschenk. Es war Elizabeths Idee. Elizabeth, geh und hole es. |
Elizabeth holt die Gitarre und reicht sie Jason. |
Ben | Ist sie nicht schön? Sie ist gebraucht, aber der Mann sagte, dass sie wirklich einen guten Klang hat. Warum versuchst du es nicht einmal? |
Erin | Wir wissen, dass sie nicht so schön ist wie die andere, aber du kannst sie ja vielleicht solange nehmen, bis du eine bessere findest. |
John | Möchtest du nicht wissen, wie sie klingt, mein Sohn? |
Jason nimmt die Gitarre von Elizabeth und streicht über das Holz. |
Jason | Sie ist wunderschön. Ich... .ich weiß nicht was ich sagen soll. |
Er küsst Elizabeth. |
Jason | Vielen Dank. |
Elizabeth | Ich wusste, dass du sie magst. Nun kannst du wieder mit deiner Band spielen und im Drewdrop singen. Warum spielst du nicht etwas. |
Sie beobachten ihn erwartungsvoll .Jason stimmt die Gitarre .Er spielt einen Akkord an, dann stoppt er. Er legt die Gitarre auf den Tisch zurück und verlässt den Raum. Elizabeth schaut ihm mit Tränen in den Augen nach. |
John | Elizabeth, es tut mir so leid, mein Schatz. |
Er nimmt die Gitarre und verlässt das Zimmer. Jason steht mit hängendem Kopf Draußen. John legt eine Hand auf seine Schulter. |
John | Bist du in Ordnung, Sohn? |
Jason schüttelt seinen Kopf. |
Jason | Nein, ich schätze nicht, Vater. |
John führt ihn zur Veranda. |
John | Lass uns ein Weilchen sitzen. |
Er gibt ihm die Gitarre. |
John | Nimm du sie lieber .Ich könnte sie fallen lassen oder so etwas. |
Jason nimmt sie von ihm und hält sie zögern fest. Er beginnt zu weinen. |
Jason | Es tut mir leid, Vater. Ich wollte nicht, dass du mich so siehst. |
John | Es gibt nichts, wofür du dich schämen müsstest. Aber ich denke, es ist besser, wenn du darüber redest. |
Jason | Ich weiß nicht wie, Vater? |
John | Warum macht die Gitarre traurig? |
Jason | Ich versuchte meine andere Gitarre zu bekommen. Da gab es Zeiten, in denen ich dachte, ich hätte sie verloren, dachte, ich sollte sie hinter mir lassen. Aber immer wieder versuchte ich an ihr festzuhalten .Doch letztendlich... letztendlich arbeitete ich nicht genug daran. |
John | Was wurde aus ihr? |
Jason | Ich zerbrach sie. Schlug sie immer und immer wieder gegen einige Fesen, bis nichts mehr außer Splittern und Drähten von ihr übrig war. |
John | Warum hast du das getan? |
Jason schüttelte den Kopf. |
Jason | Ich kann nicht darüber sprechen. Ich kann nicht, Vater. |
John | Doch, du kannst .Du tust es. Warum zerschlugst du die Gitarre? |
Jason | Wir hatten die ganze Zeit Musik. Die anderen Jungs sangen gerne und ich lehrte sie ein paar Lieder. Wir waren dabei richtig gut zu werden. Ich spielte meine Gitarre und die Harmonika. Es half mir, mit allem besser fertig zu werden. Wir befanden uns in einem wirklich heftigen Kampf, Vater. Ich kann nicht darüber sprechen oder es beschreiben. Aber ich sah, wie einige gute Freunde drüben starben. Aber meistens waren es Leute, deren Namen ich nicht kannte. Manch mal, wenn ich mit ihnen auf den Rettungsdienst wartete, sang ich ihnen etwas vor, weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte. Ich schätze, ich half eher mir als ihnen. Eines Nachts, wir hatten wirklich einen schlechten Tag, wir verloren eine Menge Männer, eines Nachts, ich... Vater, ich kann dir das nicht erzählen. |
John | Jason, was immer es auch ist, es hilft, wenn du es raus lässt. |
Jason | Du versteh t nicht. Ich kann es nicht sagen, weil du nicht mehr das Gleiche von mir denken könntest, wie bisher. Und ich weiß nicht, ob ich das riskieren möchte. |
John | Jason, ich liebe dich. Nichts kann das ändern. Niemals! Alles was ich will, ist, dir über diesen Schmerz hinwegzuhelfen. Das will jeder hier. |
Jason | Was ich dir erzähle, erzählst du doch keinem weiter? Nicht Mutter, Niemandem? |
John | OK, es bleibt unter uns. Ich glaube nicht, dass es wichtig ist WER alles weiß, was du erzählst. Ich glaube du musst es einfach erzählen, weil du es brauchst. Eines Tages gab es heftige Kämpfe und in dieserNacht.... |
Jason | In dieser Nacht fühlte ich, dass ich nie wieder so etwas tun könnte. Ich hatte meinen besten Freund an diesem Tag verloren. Du weißt schon, der Freund, der dir immer zur Seite steht, der dir dasGefühl gibt aus allem heil heraus zu kommen. |
John | Ich weiß. |
Jason | Nun, ER kam nicht heraus, viele von ihnen nicht. Wir hatten einige Luftangriffe. Wir hatten denBefehl in dem Bunker zu bleiben, ohne ein Geräusch zu machen. Aber ich konnte nicht .Ich wollte Mark sehen. Das war sein Name, Mark. Und ich wollte ihm nah sein, so als wäre er nie fort gegangen. Er war auch Musiker und wir zwei schrieben ein Lied zusammen. Ich wollteunser Lied spielen, es singen, aber in dem Bunker konnte ich das nicht. So nahm ich meine Gitarre und ging raus, ging so weit weg, bis mich kein anderer aus dem Bunker mehr hören konnte. Und ich spielte unser Lied. Nach einer Weile... Er hält inne, packt die Gitarre und seine Schultern beben. |
Jason | Vater... |
John legt seinen Arm um Jason. |
John | Ist in Ordnung. Ich halte dich. Es wird alles wieder gut. Und nach einiger Zeit.... |
Jason | Nach einiger Zeit bombardierten sie den Bunker. Als ich zurückkam, war niemand mehr übrig geblieben. Einige von ihnen konnte ich nicht einmal mehr identifizieren. |
John | Jason, es tut mir so leid. |
Jason | Verstehst du, Vater? Ich bin aufgrund der Musik nicht ums Leben gekommen aber meine Musik töteteSie. |
John | Das ist doch Unsinn? Wie kannst du dich dafür verantwortlich fühlen? |
Jason | Ich verriet unsere Position, das muss ich wohl. Wir waren dazu angehalten worden uns ruhig zu verhalten. Siemüssen mich spielen gehört haben. Darum wussten sie, wo wir waren. |
John | Aber Jason, sagtest du nicht, dass du vom Bunker weit entferntwarst? |
Jason | Ich weiß, Vater. Aber wie kann ich sicher sein, nicht für diese Toten verantwortlich zu sein? Elf Männer, Vater, wie kann ich sicher sein? |
John | Ich schätze, das kannst du nicht. Das ist etwas, womit du lernen musst zu leben. |
Jason | Das kann ich nicht. Siehst du nicht, dass ich es nicht kann? |
John | Ich sehe, dass du dich selber bestrafst. Was soll es für einen Sinn haben, die Musik aufzugeben? Es bringt die Männerauch nicht zu dir zurück. |
Jason | Ich weiß. Das ist es nicht, warum ich es nicht will. Es tut so weh, Vater. Musik sollte mir Vergnügen machen. Nun tutes nur weh. Ich kann sie nicht hören oder spielen ohne mich an diese Nacht zurück zuerinnern. Im Moment kann ich sie in meinem Leben nicht ertragen. Ich kann nicht. |
John | Ich glaube, ich verstehe, mein Sohn. Aber entferne dich nicht zu weit von ihr so, dass du sie verlierst. Ich glaubenicht, dass du immer so leben könntest. |
John verlässt Jason und geht von der Veranda ins Haus zurück. Er zieht die Augenbrauen hoch und Olivia geht zu ihm. |
Olivia | John? |
John | Er hat einen steinigen Weg zu gehen, Liv. Ich wünschte, dass ich das für ihn tun könnte. Es ist so hart, ihn so leiden zu sehen. |
Olivia | Ich weiß. Aber du hast dein Bestes getan. |
Elizabeth | Vater, denkst du, dass er Gitarre spielen wird? |
John | Ich glaube schon, mein Schatz, aber nicht heute. |
Erzähler | Meine Familie wird die Zeit Jasons Rückkehr als bittersüße Zeit in Erinnerung haben. Gefüllt mit der Gewissheit, dass der Krieg nun endgültig zu ende war, aber auch mit der Sorge, Jemand, den man liebt seinen Schmerz nicht nehmen zu können. Es vergingen mehrere Monate nach Jasons Ankunft, als er wahrhaftig anfing, seinen Weg nach Hause wieder zu finden. |
Die Lichter im Haus sind erloschen - es wird "Gute Nacht" gesagt. |
Olivia | Gute Nacht, Jim-Bob, gute Nacht, Jason. |
Jim-Bob | Er ist nicht hier, Mama. Er ist auf der Veranda. |
Olivia | John, denkst du, dass du noch mal zu ihm gehen solltest? |
John | Hör mal! |
Geräusche einer Gitarre und eine leise Stimme dringen zu ihnen. |
Jim-Bob | Das ist sicher ein trauriges Lied. |
Olivia | Nein, Jim-Bob, das ist das lieblichste Lied, das ich jemals gehört habe. |
Elizabeth | Ich sagte dir ja, dass er die Gitarre mögenwürde. Nacht, Mama! |
Olivia | Gute Nacht, Elizabeth! |
John und Olivia | Gute Nacht, Jason! |
ENDE | . |
Mit freundlicher Untestützung von Elke |