Besuch in Waltons Mountain (Erlebnisbericht - 1)



Im Herbst 1997 habe ich, Alfred mit meiner Freundin Silke zusammen, das Walton's Mountain Museum in Schuyler, West-Virginia besucht. Es war ein großartiges Erlebnis. Die Atmosphäre von diesem Museum und des sehr kleinen Ortes sind phantastisch. Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man auf einmal an Orten ist, die man seit seiner Kindheit kennt. (zumindest vom Namen her.) Wir haben z.B. in Chalottesville übernachtet und sind am Rockfish River entlang gefahren. Na ja, auf jeden fall werde Ich diese Tage nie vergessen.




Begonnen hat eigentlich alles am 5.März 1994. (Weis Ich deshalb so genau, weil der Artikel noch an meiner Pinnwand hängt) Dort stand in der Zeitschrift Gong als kurze Notiz: Die heile Welt der US-Fernsehfamilienserie "Die Waltons", die auch bei uns lief, ist jetzt bei Washington in einem Museum zu bestaunen, das ganz allein dieser TV-Familie gewidmet ist. Für mich war damals klar: Das muß ich mir ansehen. Es dauerte noch 3 Jahre bis es soweit war. Leider hatte ich damals noch kein Internet bzw. es gab längst nicht soviele Informationen darin wie heute.




Nach einem Schriftverkehr mit dem Amerikanischen Tourismusbüro wussten wir endlich, wo sich das Museum befindet und "nur" 3 Jahre später ging es dann los. Wir landeten in Orlando.Fl. und fuhren dann nach einem 3-tägigem Aufenthalt los. Es ging über Georgia, South Carolina und North Carolia nach Virginia. (was eine ganz schön lange Strecke ist) Auf der ganzen Strecke gab es keinerlei Informationen über das Museum. Nicht einmal im Visitor Center an der Grenze zu Virginia. Ich hatte schon langsam Zweifel, ob das Museum wirklich existieren würde. Als wir in Charlottesville VA. angekommen sind, habe ich mir im Motel das Telefonbuch genommen und erst mal gesucht. Und tatsächlich: In Schuyler gab es ein Walton's Museum.




Am nächsten Morgen ging es los. Nach einer längeren Fahrt auf kleinen Nebenstrassen und durch ziemlich menschenleeres Gebiet, sahen wir ENDLICH einen Wegweiser: Walton's Mountain Museum Schuyler. Nun wie muß man sich Schuyler vorstellen: Es ist eigentlich ein in die Länge gezogenes Dorf. Die kleinen Häuschen (eigentlich alle im Stil des Walton Hauses) liegen oft ein Stück auseinander. Ich schätze, dass es ca. 30 Häuser sind. Dementsprechend hat das Dorf vielleicht 100 Einwohner. (Aber wie gesagt: Ist nur eine Schätzung) Am Dorf entlang schlängelt sich der Rockfish River. Bei unserem 1-tägigen Besuch haben wir ca. 4 Menschen auf der Strasse gesehen. Also wie gesagt, wirklich ein Dorf, aber ein sehr gemütliches. Gleich am Beginn des Dorfes, liegt das Walton's Museum (vormals die Schule), dann kommen ein paar verstreute Häuser und auf einer Anhöhe eine kleine Tankstelle mit Laden. (Vorbild für Ike Godseys Laden) mit dem Namen Ike Godsey's General Store. Gegenüber ein Restaurant mit dem Namen: Schuyler Family Restaurant. Dort kann man billig essen und es gibt alle möglichen Souvenirs, rund um die Walton's. Weiter oben kommt das Haus von Earl Hamner. Es ist ein neu erbautes Holzhaus, das er aber nur selten bewohnt. (Leider war er bei unserem Aufenthalt nicht da). Na ja, und dann kommen wieder ein paar Häuschen und das war es dann auch schon. In irgendeinem dieser Häuser wohnt auch der Bruder von Earl Hamner (Jim-Bob in der Serie), aber wo ließ sich nicht herausfinden. Wahrscheinlich will der auch seine Ruhe haben. Verständlich, oder?




Jetzt aber zum Museum. Am Eingang wurden wir von zwei freundlichen älteren Damen überschwenglich begrüsst. (Besuch aus Deutschland hätten Sie so selten) Wir wurden durch einen grossen Saal in einen kleineren Raum geführt und dort wurde ein Video gezeigt. (Dauer ca.45 Minuten) Darin erzählt Earl Hamner und einige Schauspieler die Entstehungsgeschichte der TV-Serie. Nach Ende des Videos beginnt dann eine Führung durch das Museum. Dort sind in Originalgrösse nachgebaut: Die Küche, das Wohnzimmer, das Zimmer von John-Boy und Ike Godsey's Laden. Man bekommt von der freundlichen Führerin allerhand mitgeteilt. (Was man aber als echter Fan -natürlich- bereits weis) Nach dem Ende der Führung kann man sich dann Alles noch einmal in Ruhe anschauen. Wie gesagt, die in Originalgrösse nachgebauten Zimmer, Preise die Die Serie gewonnen hat, Modellbauten des Walton Hauses und vor allem viele Zeitungsartikel und Bilder rund um die Serie und der Darsteller.




Das Museum ist eigentlich sehr klein aber es ist Alles mit soviel Liebe hergerichtet, dass das einem gar nichts ausmacht - im Gegenteil. Die Menschen dort sind unheimlich freundlich (wie die Amerikaner allgemein) und auch die Wenigen, die wir im Dorf getroffen haben, waren sehr herzlich. Die Gegend um Schuyler ist eigentlich so, wie man Sie sich aus der Serie vorstellt. Viel Wald, sehr hügelig und vor allem sehr einsam. Aber gerade das macht das Flair dieser Gegend aus. Wir fuhren am selben Tag dann weiter Richtung Blue Ridge Mountains nach Nashville und Memphis (Graceland), aber das ist eine andere Geschichte. Fazit: Obwohl wir auf unseren USA Reisen sehr viel gesehen haben, wird uns dieser Besuch, gerade wegen seiner Schlichtheit, in besonderer Erinnerung bleiben.


Mit freundlicher Unterstützung von Alfred und Silke.